Kloster Memleben –Zum Otto-Gedenkjahr
Ruinen werden wieder lebendig

Museumsleiterin Andrea Knopik lässt die Klosterkirche virtuell wiedererstehen. | Foto: Oliver Gierens
  • Museumsleiterin Andrea Knopik lässt die Klosterkirche virtuell wiedererstehen.
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Im Zeichen des Gedenkjahres für Kaiser Otto den Großen in Sachsen-Anhalt sind Kloster und Kaiserpfalz Memleben in die diesjährige Saison gestartet. Zum 1050. Todestag des deutsch-römischen Kaisers, der am 7. Mai 973 in Memleben starb, gebe es mehrere besondere Angebote, sagte Museumsleiterin Andrea Knopik zum Auftakt der Saison. Dazu gehöre auch ein virtueller Rundgang durch die historische Kaiserpfalz und die Klosteranlage.

An momentan acht Stationen könnten Besucherinnen und Besucher mittels QR-Codes unter anderem aus den Ruinen die einstigen Klosterkirchen auf Tablet und Smartphone virtuell rekonstruieren, hieß es. Auf diese Weise seien sie in ihrer möglichen früheren Größe zu erleben. Auch ein Erklärfilm werde angeboten.

Am Sterbetag Ottos am 7. Mai solle der virtuelle Rundgang dann auf zwölf Stationen erweitert werden, hieß es. An diesem Tag startet die Sonderausstellung „Des Kaisers Herz“, die bis zum Saisonschluss Ende Oktober gezeigt wird. Museumsleiterin Knopik betonte, durch archäologische Funde solle gezeigt werden, „dass dieser Ort schon vor der Gründung der Pfalz besiedelt war“. So würden etwa Reste einer historischen Küche zu sehen sein, aber auch Keramik und historische Grabstätten.

Zur Saisoneröffnung erinnerte Bauforscher Reinhard Schmitt, der die Ausgrabungen in Memleben seit vielen Jahren begleitet, an die archäologischen Forschungen der Jahre 1980 und 1981 sowie 1995. Dabei habe unter anderem der Baubeginn der Klosterkirche um das Jahr 979 nachgewiesen werden können, hieß es.

Pilgerreise und Hoftag

Die Angebote im Kloster Memleben sind in ein landesweites Veranstaltungsprogramm unter dem Titel „Des Kaisers letzte Reise“ eingebettet, mit dem in Sachsen-Anhalt an mehreren Orten an den Tod des bedeutenden Herrschers vor 1050 Jahren erinnert wird. In den Monaten vor seinem Tod trat Otto seine Heimreise an, die das ganze Jahr 2023 über an authentischen Orten nachgestellt werden soll.

So soll von Memleben aus am 8. Mai eine Pilgerreise der Jakobusgesellschaft Sachsen-Anhalt über Quedlinburg bis nach Magdeburg starten. Laut Museumsleiterin Knopik wird es zudem während der Saison museumspädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche in Memleben geben. Ebenso lädt die Museumsanlage zu öffentlichen Sonderführungen ein.

Rund um Ostern hielt der Herrscher seinerzeit in Quedlinburg einen feierlichen Hoftag ab. Diesen sollen Besucher erstmals am 24. und 25. März vor historischer Kulisse nacherleben können.
Im Kulturhistorischen Museum Magdeburg und im Merseburger Dom sind zwei begleitende Ausstellungen geplant.

Die Pfalz Memleben gelangte im zehnten Jahrhundert zu großer Bedeutung, da sich der ostfränkische König Heinrich I. (876–936) und sein Sohn Kaiser Otto I.,der Große (912–973), dort aufhielten und an dem Ort starben. Otto II. ließ um 979 an dieser Stelle ein Benediktinerkloster errichten, das bis zur Reformation bestand.

(epd)

kloster-memleben.de Kloster Memleben

Autor:

Oliver Gierens

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