Halberstädter Kirchennacht
Mit Schola und Suppe

Gemeinsam stark: Viele Akteure sind am umfangreichen Programm der Nacht der Kirchen beteiligt. | Foto: Uwe Kraus
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Die Herzen von Emma und Anni klopfen fast bis zum Hals. Sie gehören seit zwei Jahren zur Kurrende der evangelischen Gemeinde von Halberstadt, die insgesamt fast 40 Kinder zählt.

Von Uwe Kraus

Am 9. September haben sie ihren ersten großen Auftritt bei der „Nacht der Kirchen“, die die Evangelische Kirchengemeinde Halberstadt mit der Landeskirchlichen Gemeinschaft, der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Liebfrauen, der Katholischen Pfarrgemeinde St. Burchard, der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und dem Förderkreis Musik am Dom in sieben Gotteshäusern erstmals gemeinsam gestalten.

Posaunenklang auf den Domtürmen eröffnet die Nacht, begleitet vom feierlichen Geläut aller Kirchenglocken der Stadt. „Dann öffnen die Kirchen der Innenstadt ab 17.30 Uhr bis zum Komplet ihre Türen für ganz besondere Eindrücke und Erlebnisse. Schlagwerk, Orgel, Licht, Kerzen, Kinderchor, Dudelsack, Wortinstallationen und natürlich die besondere Stimmung einer Kirche bei Nacht – all das und noch mehr wird zu erleben sein“, kündigt Pfarrer Arnulf Kaus an. Die Leitung der Schola übernimmt dabei der Prius des Klosters Huysburg, Bruder Jakobus. Denn eröffnet werde der Abend von der liturgischen Vesper im Dom und dem Friedensmahl an langen Tischen im Kreuzgang mit Dombrot, Halberstädter Würstchen und Suppe vom Cecilienstift. Die Nacht biete nicht nur geistige Nahrung, sondern auch kulinarische Genüsse, so Pfarrer Torsten Göhler.

Im Fokus des Abends stehe nach 1. Korinther 13,13 die „Liebe“, als letzter Teil der neutestamentlichen Trias „Glaube, Hoffnung, Liebe“. Ein besonderes Highlight ist die Einbeziehung des 9. Deutschen Orgeltags: Ab 20 Uhr können Orgelliebhaber auf dem Orgelweg durch alle Kirchen wandern und den Klängen der königlichen Instrumente lauschen.

Carmen Presch vom Förderkreis Musik am Dom verweist darauf, dass an jeder Station andere Werke erklingen, die die Orgelstadt symbolisieren: barocke, romantische, selbst poppige und Räubergeschichten erzählende, mitunter von Dudelsäcken unterstützt. In der katholischen Andreaskirche werde das Thema „Liebe“ mit kalligrafischen Mitteln bei musikalischer „Untermalung“ durch den Organisten Bernhard Wieczorek visualisiert, kündigt Diakon Andreas Weiß an, der es auch heute noch liebt, Briefe mit Herz zu schreiben.

Pfarrer Kaus hebt die Vielzahl von Künstlern und Musikern hervor, die den Abend bereichern. Drei Kunstwerke des Domschatzes zu Lebensstationen von Maria – Verlobung, Geburt Jesu, Schmerz über Jesu Tod – werden in den Dom projiziert, während Hochschulpfarrerin Angela Kunze-Beiküfner, unterstützt von Domkantor Claus-Erhard Heinrich am E-Piano, eine Pantomime mit Musik zeigt. Norbert Krug liest dabei Texte zum Thema Liebe vor illuminierten Statuen, kontrastiert durch Musik von Schola und Improvisationen auf der Violine.

Die Orgelempore der Martinikirche wird zur „Nacht der Kirchen“ eine besondere Rolle spielen, denn auf ihr wird der berühmte Prospekt der David-Beck-Orgel zu sehen sein. Wenn auch von diesem Instrument derzeit keine Töne zu erwarten sind, ist doch eine kleine Hausorgel von Michael Treblin zu hören. An ihr wird Christoph Lehmann aus Tangermünde musikalische Stücke erklingen lassen, während Christine Lehmann und Ulrich Schäffner „liebe“ Texte zur Beckorgel und über Michael Praetorius und Andreas Werckmeister vortragen.

„Eine Etage tiefer laden wir die Jugend ins Kirchenschiff ein: Ab 21 Uhr gibt es dort ›Silent Disco‹ mit Tanz und Musik auf drei verschiedenen Kanälen. Wer will, kann vor Ort Liebesbriefe verfassen oder sich einfach gemütlich niederlassen und die Atmosphäre genießen“, kündigt Kreisjugendreferentin Barbara Löhr an.

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Online-Redaktion

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