Martinsumzüge
Mehr Stille, weniger Trubel – und größere Sicherheit?
- Für einen sicheren Martinsumzug werden in den Kirchenkreisen Konzepte erarbeitet.
- Foto: epd-bild/Tim Wegner
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Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr sind zuletzt Rufe nach Sicherheitskonzepten für Martinsumzüge laut geworden.
Von Beatrix Heinrichs
Die ökumenisch ausgerichtete Martinsfeier in Erfurt gilt als eine der größten Veranstaltungen in Deutschland. Zwischen 8000 und 10 000 Gäste würden zum Gottesdienst auf dem Domplatz erwartet, erklärt der Senior des Kirchenkreises, Matthias Rein. Ein mit der Stadt abgestimmtes Sicherheitskonzept habe es in den vergangenen Jahren immer gegeben, jedoch sei es nun für die Martinsfeier erweitert worden. "Unter anderem sollen die Zufahrtsstraßen zum Domplatz stärker abgesichert werden als bisher", so Rein. Schon vor vier Jahren habe man dafür Poller installiert, die hochgefahren werden könnten. Neben dem Sicherheitsaspekt stünde die Besinnung auf die christlichen Wurzeln des Festes im Fokus, betont EKM-Schau-stellerseelsorger Klaus Zebe. Die Neuausrichtung des Martinsmarktes mit Riesenrad, Bratwurstbude und Trampolin nahe zum Gottesdienst hatte 2024 für Kontroversen gesorgt. Nun wird der Martinsmarkt auf die Westseite des Domplatzes verlegt, um Störungen zu vermeiden.
Im Kirchenkreis Halle-Saalkreis gibt es laut Kirchenkreissprecher Torsten Bau keine neu erarbeiteten Sicherheitskonzepte für die Martinsfeste. Zu den größeren Veranstaltungen in Halle zählt die ökumenische Martinsfeier der ACK. Der Umzug, der an der Moritzkirche startet, sei in den vergangenen Jahren immer von zwei bis drei Polizeibeamten begleitet worden. "Hier standen aber eher Verkehrssicherheitsaspekte im Vordergrund", so Bau. Zuletzt habe man auch Anpassungen an der Strecke vorgenommen, die vormals bis zum Hallmarkt geführt habe. "Das alles sind Maßnahmen, die sich entwickelt haben und keine Reaktion auf Magdeburg darstellen", so Bau. In diesem Jahr sei die Polizei aller Voraussicht nach nicht involviert. Die Absicherung des Zugs erfolge durch freiwillige Helfer.
Im Kirchenkreis Jena würde der Martinstag traditionell in der Stadtkirche mit anschließendem Umzug zum Markplatz gefeiert. Durch die derzeitige Sperrung der Stadtkirche sei das in diesem Jahr jedoch nicht möglich, informiert die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis, Theresa Ertel. "Das Martinsfest wird ausschließlich Open-Air vor der Stadtkirche und am Markt stattfinden." Dafür erstelle man gerade erstmals ein Sicherheitskonzept. "Wir bedenken auch schon die Marktgottesdienste zu Weihnachten. Dazu laufen die Absprachen mit dem Ordnungsamt und der Polizei", so Ertel.
Im Kirchenkreis Magdeburg war bis Redaktionsschluss über geänderte Sicherheitskonzepte noch nichts Näheres bekannt. Die Sprecherin des Kirchenkreises, Josefine Martins, verwies auf eine der größeren Veranstaltungen in Magdeburg, das Martinsfest des "Familienheims im Park", an dem auch der evangelische Pauluskindergarten beteiligt ist. Der Umzug sei "genauso geplant wie in den vergangenen Jahren", so Martins. Ob es hier eine größere Polizeipräsenz als bisher geben werde, dazu konnte Martins keine Angaben machen.
Autor:Beatrix Heinrichs |
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