Nachgefragt
Kirche nach 40 Jahren Dornröschenschlaf wieder nutzbar

Catharina Hasenclever, Geschäftsführerin der KiBa-Stiftung | Foto: Stiftung KiBa
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In Mitteldeutschland hat die KiBa-Stiftung bislang 723 Bauvorhaben von Kirchengemeinden und Kirchbauvereinen unterstützt. Catharina Hasenclever, Geschäftsführerin der KiBa-Stiftung, über Fördern und Fordern beim Kirchenbau.

Wer kommt in den Genuss der Förderung und welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
Catharina Hasenclever: Die KiBa unterstützt evangelische Kirchengemeinden im gesamten Bundesgebiet, ein Schwerpunkt liegt auf Bauwerken im Osten. Ziel ist es, Kirchengebäude baulich zu erhalten, damit sie als Orte des Gottesdienstes genutzt werden können. Eine Förderung erfolgt in der Regel ergänzend zu staatlicher Denkmalförderung.

Voraussetzung für die Förderung ist unbedingt ein Gemeindebezug zu dem Bauwerk, das gefördert werden soll, sowie eine regelmäßige Nutzung des Gebäudes zu kirchlichen Zwecken. Außerdem sollte ein großes Engagement der betreffenden Gemeinde für ihre Kirche deutlich sein.

Eine finanzielle Eigenbeteiligung der Kirchengemeinde an der Fördermaßnahme ist unabdingbar, ebenso wie die Begleitung der Maßnahme durch kirchliche Baudienststellen und qualifizierte Planungsbüros, Restauratoren beziehungsweise Denkmalpfleger. Die betreffende Kirchengemeinde ist verpflichtet, für die Dauer von mindestens fünf Jahren dem Verein zur Förderung der Stiftung KiBa beizutreten.


"Ziel ist es, Kirchengebäude baulich zu erhalten, damit sie als Orte des Gottesdienstes genutzt werden können"


Welche Verpflichtungen sind mit einer KiBa-Förderung verbunden?
Vereinfacht gesagt, darf eine geförderte Gemeinde das Geld der KiBa nicht für andere Zwecke als den Erhalt ihrer Kirche verwenden. In der Regel sollten die Stiftungsgelder in einem Zeitraum von zwei Jahren eingesetzt worden sein (begründete Ausnahmen sind möglich). Im Einzelnen gelten die oben erläuterten Regelungen.

Können Sie bitte noch ein paar Referenz-Projekte in unserem Verbreitungsgebiet nennen, auf die die KiBa besonders stolz ist?
Ein schönes Beispiel ist St. Wigberti in Bilzingsleben (Anm. d. Red.: Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda). Dieses Projekt haben wir bereits fünf Mal gefördert, es kommt gut voran. Die Gemeinde ist seit Jahren sehr engagiert und hat mit einem Team auch schon einmal erfolgreich an der MDR-Show „Mach dich ran“ teilgenommen, bei der es zusätzliche Fördergelder der KiBa zu gewinnen gibt. Die Bilzingslebener errangen damals den zweiten Platz und somit eine Fördersumme in Höhe von 100 000 Euro.

Mit großer Freude schauen wir zum Beispiel auch auf die Erfolge in der Gemeinde Seehausen in Sachsen-Anhalt (Anm. d. Red.: Kirchenkreis Egeln). Die Stadtkirche St. Laurentius war eine Ruine, es wuchsen schon Büsche im Gemäuer. Auch dort hat die KiBa mehrfach gefördert, mit 61 000 Euro.

Kernstück der Instandsetzung war ein schlichtes Metalldach, das – durch ein gläsernes „Lichtband“ mit dem Mauerfirst verbunden – den Eindruck erweckt, als schwebte es über dem Gebäude. Das Sanierungskonzept hat so überzeugt, dass die KiBa es mit dem Sonderpreis des „Preises der Stiftung KiBa 2014“ ausgezeichnet hat. Nach mehr als 40 Jahren ist St. Laurentius nun wieder für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen nutzbar.

Die Fragen stellte Willi Wild.

stiftung-kiba.de/foerderpraxis

Autor:

Praktikant G + H

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