Diakonie warnt vor Versorgungsproblem
Folgen der Impfpflicht

Foto: Diakonie

Die Diakonie Mitteldeutschland befürchtet ab Mitte März mit Einführung einer Corona-Impfpflicht für Beschäftigte des Sozial- und Gesundheitssektors ein Versorgungsproblem. Es drohe der Verlust von Beschäftigten, die sich nicht impfen lassen wollten, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Oberkirchenrat Christoph Stolte. Schon zehn Prozent weniger Beschäftigte seien nicht zu verkraften.

In einer verbandsinternen Erhebung sei festgestellt werden, dass in Diakonie-Einrichtungen zwar zwischen 82 und 95 Prozent der Mitarbeitenden geimpft seien. „Aber es reicht nicht aus“, so Stolte. Jetzt bestehe die Gefahr, dass Menschen, die Pflege, Betreuung und Unterstützung benötigen, alleingelassen werden.

Die Rückmeldungen aus den evangelischen Sozialeinrichtungen zeigten ganz praktische Probleme mit den neuen Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz: Dienstpläne könnten nicht geschrieben, neue Verträge für die Aufnahme in eine stationäre Pflegeeinrichtung könnten nicht geschlossen werden, und selbst Fahrdienste für Menschen mit Behinderungen und die Essensversorgung in Sozialeinrichtungen stünden auf der Kippe.

Stolte forderte die Landesregierungen auf, sich für die Aussetzung des entsprechenden Paragrafen im Infektionsschutzgesetz, der die Impfungen der Beschäftigten regelt, einzusetzen. Zunächst sollte der Bundestag eine Entscheidung über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht treffen.

Nicht stigmatisieren

Stolte gab zudem in der Stellungnahme der Hoffnung Ausdruck, "dass ein Teil der noch Ungeimpften sich mit Novavax impfen lässt. Zugleich nehmen wir aber persönliche Entscheidungen ernst. Es droht der Verlust hoch qualifizierter und zuverlässiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Anstatt sie zu stigmatisieren, wäre ihnen für ihren großen Einsatz zum Wohle vieler Menschen zu danken.“

(epd/red)

Autor:

Online-Redaktion

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