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Aeneas Neumann aus Altenburg hat den Beatmungs-schlauch seines Großvaters optimiert. | Foto: CBM
  • Aeneas Neumann aus Altenburg hat den Beatmungs-schlauch seines Großvaters optimiert.
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Mit einer berührenden Forschungsleistung hat Aeneas Neumann aus Altenburg den diesjährigen Thüringer Sonderpreis der Christoffel Blindenmission (CBM) erhalten. Der 13-jährige Nachwuchs-Tüftler habe seinem Großvater die Sauerstofftherapie durch umfangreiche Umbauten am Beatmungsschlauch spürbar erleichtern können, wie die Hilfsorganisation mitteilte.

Der Sauerstoff wird über eine sogenannte Nasenbrille verabreicht, befestigt zwischen Nasenlöchern und hinter den Ohren. Weil das herkömmliche System seinem Opa schmerzhafte Druckstellen verursacht, entwirft Aeneas einen Bügel, der angenehmer zu tragen ist und doch hält. Für den Ohrhalter ermittelt er mit Basteldraht die optimale Form, entwirft einen Bauplan und stellt die flexiblen Teile per 3D-Druck her.

Der Ohrhalter hält schmerzfrei sogar beim Purzelbaum, wie der Jungforscher selbst erprobt hat. Nur wenn sein Großvater auf der Seite liegt, drückt der Schlauch noch. Um den Druck herauszunehmen, entwirft Aeneas ein ringförmiges Ohrpolsterkissen als Pufferzone zwischen Schlauch und Kopf.

Nun nimmt er es mit den acht Metern Schlauch auf, die sein Opa beim Rückweg vom Müllrausbringen wie ein Lasso vor sich her werfen muss, damit sie nicht im Weg liegen. Dazu bringt der pfiffige Enkel eine Hundeleine mit Bandfeder an der Decke an, welche die überflüssigen Schlauchmeter in sich aufrollt und bei Bedarf wieder freigibt.

Um den Druck in der Liegeposition zu verringern, hat der Junge ein ringförmiges Polsterkissen als Pufferzone zwischen Schlauch und Kopf entworfen. Eine am Schlauch befestigte Rückholfeder habe den Aktionsradius des Patienten erweitert.

CBM-Vorstand Rainer Brockhaus zeigte sich von der Forschungsleistung tief berührt. Für seinen Großvater erfinde der Junge ein Set, das vielen Menschen überall auf der Welt eine Hilfe sein könne. „Aeneas’ Projekt berührt uns. Besonders beeindruckt haben uns Einfallsreichtum, Beharrlichkeit und Genauigkeit, mit denen der Dreizehnjährige sein Projekt zum Erfolg gebracht hat. Die Welt braucht dringend mehr solchen Forschergeist“, lobt Brockhaus.

Der mit 300 Euro dotierte CBM-Sonderpreis zeichnet jedes Jahr kreative Erfindungen aus. Verliehen wird er im Rahmen des Landeswettbewerbs Thüringen der Stiftung „Jugend forscht“ in der Alterskategorie „Schüler experimentieren“. Alle ausgezeichneten Landessieger haben die Chance, den von der CBM ausgeschriebenen Bundessonderpreis zu erhalten.

Die Christoffel-Blindenmission unterstützt seit 115 Jahren Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 391 Projekte in 44 Ländern.

(epd/red)

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Online-Redaktion

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