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Zu der Zeit wirst du sagen: Ich danke dir, Herr! Du bist zornig gewesen über mich. Möge dein Zorn sich abkehren, dass du mich tröstest.Jesaja 12, Vers 1

Die Welt ist aus den Fugen geraten. So kommt es immer mehr Menschen vor. Eine Krise jagt die nächste: Coronakrise, Krieg, Energiekrise und der Klimawandel – sie machen uns Angst. Angst, die unser Denken gefangen nimmt und uns die Zuversicht raubt.

Von Friedemann Liebscher

Auch Jesaja lebt in Krisenzeiten. Das Königreich Juda wurde immer wieder von Krieg und Zerstörung heimgesucht. In diese Situation hinein verkündigt der Prophet seine Botschaft und ringt um den Glauben des Volkes. Für ihn steht fest, dass hinter allen Ereignissen, auch den schlechten und bösen, das Volk es mit seinem Gott zu tun bekommt. Nicht irgendwelche Verschwörungen und bösen Schattenmänner lenken den Lauf der Geschichte, sondern Gott. Er ist es, der in ihr richtend und rettend handelt. Vom Gericht Gottes und seinem Zorn reden wir heute nur selten und ungern. Häufig, weil wir den Missbrauch dieses Themas im Hinterkopf haben. In der prophetischen Verkündigung aber spielen sie eine große Rolle. Darüber lässt sich viel sagen, aber zwei Punkte will ich herausgreifen: Die Rede vom Gericht ist wichtig, weil in seinem Zorn sich Gott als der Retter der Armen und Unterdrückten zeigt. Das Kommen Gottes zum Gericht ist gerade für die Elenden und Schwachen eine frohe Botschaft, da er kommt, um das Böse zu beenden. Er lässt es nicht ewig zu, dass die Starken und Mächtigen sich einfach nehmen, was sie wollen, Gesetze nach ihrem Gutdünken erlassen und beugen, zerstören und rauben. Gott sieht dem allem nicht unbeteiligt zu. Ihm ist es nicht gleichgültig, sondern zu seiner Zeit greift er richtend ein.

Das Zweite, was das Gericht tut, ist, dass es offenbar macht, woran wir Menschen glauben und was unser Halt ist, worauf wir uns verlassen: unsere Intelligenz und Wissenschaft? Unser Reichtum und die wirtschaftliche Macht, die wir haben? Unsere Bündnisse und unser Einfluss? Was trägt in der Krise? Jesaja verkündigt, dass dies alles uns nicht retten wird, sondern allein Gott: „Gott ist mein Heil.“ Wer auf ihn vertraut, wird auch in schweren Zeiten getragen und getröstet. Er braucht sich nicht zu fürchten, denn er weiß, dass er es in allen Dingen immer mit Gott zu tun hat. Unserem Gott, der uns stärkt und rettet.

Der Autor ist Pfarrer in Marienberg.

Friedemann Liebscher | Foto: Friedemann Liebscher
Autor:

Online-Redaktion

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