Predigttext
Nachfolge

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Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Markus 8, Vers 34

Wieviel Follower hast Du?“, fragen sich die Jugendlichen untereinander. Die Handys werden gezückt und die Anzahl der Freunde in sozialen Medien verglichen. Wieviel Klicks bekomme ich für den Beitrag? Wie vielen gefällt mein gepostetes Bild? Oder: Wie oft wird die Homepage der Kirchengemeinde angesehen?

In der medialen Welt geht es um Klicks und Kontakte, die gesammelt werden. Ist das die eine moderne Form von Nachfolge? Kann ich so beliebten Künstlern und Stars oder Politkern nahe sein, wenn ich ihnen folge? Mit diesen Medien kann ich Anteil an ihrem Leben nehmen.

„Nachfolge“ ist der Begriff aus dem Zentrum des Predigttextes. Das Wort aus den Evangelien wird heute seltener gebraucht. Die Menschen, die mit Jesus lebten, werden als seine Nachfolger bezeichnet. Jesus wendet sich in diesem Abschnitt an seine Jünger und alle Menschen, die ihm zuhören. Er spricht über seinen Weg, der vor ihm liegt. Jesus will die Menschen auf den Leidensweg einstimmen. Er ahnt schon, was auf ihn zukommt, und will auch anderen den Blick dafür öffnen. Seine Nachfolger, die mit ihm durch das Land ziehen, sind vom ihm begeistert. Von Wundern und großer Zustimmung sind sie euphorisiert. Sie wünschen sich weitere Erfolge und haben große Pläne. Jesus stellt sich diesen Vorstellungen entgegen. Er wiegelt ab und findet klare Worte.

„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Für das falsche Verständnis wird sein Freund Petrus sogar als "Satan" bezeichnet. Er ist auf einem verkehrten Weg. Das ist für uns schwer zu verstehen. Offensichtlich gelten bei Jesus andere Regeln, als wir sie verinnerlicht haben.

Für Jesus gehört zur Nachfolge nicht nur die erste Begeisterung. Auch die schweren Zeiten gehören zum Leben. Für das Schwere und das Leid steht das Kreuz. Mit seiner Leidensankündigung bereitet sich Jesus selbst auf seinen Weg vor, und er möchte seine Nachfolger mitnehmen. Zur Nachfolge Jesu gehören auch Leidenschaft, Liebe und Treue. Jesus nachfolgen heißt, ihn zu begleiten auf dem Weg zum Kreuz.

Die Episoden des Lebens Jesu aus den Evangelien sind wie gepostete Bilder heute und für uns eine Möglichkeit, an seinem Leben Anteil zu nehmen und ihm nachzufolgen. So können wir ihm nahe sein und uns das Leben aus dem Evangelium schenken lassen.  

Horst Leischner, Pfarrer in Köthen

Horst Leischner | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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