Wort zur Woche
Gottes Lieblingssatz

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Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42, Vers 3a

Wir schaffen das! Vor ziemlich genau zehn Jahren sagte Angela Merkel diesen Satz in der Sommerpressekonferenz der Bundesregierung. Er wurde zu ihrem Markenzeichen, einem Slogan der Willkommenskultur, viel zitiert, angeeignet, diskutiert, verworfen.

Von Gordon Sethge

Die ehemalige Kanzlerin kann es nach eigener Aussage kaum noch ertragen, mit diesem Satz immer wieder konfrontiert zu werden. Dabei ist es so ein wohltuend optimistischer Zuspruch: Verliere nicht den Mut, es wird sich fügen. In meiner Gemeinde lebt eine kleine Familie, die es geschafft hat. 2015 kamen sie aus dem Iran nach Deutschland, haben sich durch Sprachkurse gequält, eine Ausbildung absolviert und die deutsche Bürokratie ausgehalten. Mittlerweile gehören sie fest zur Kirchengemeinde, zur Kleingartensparte „Aufbau“ und zum örtlichen Fußballverein. Sie scheinen hier angekommen und glücklich zu sein.

An anderen Stellen habe ich aber auch immer wieder überforderte Behörden, Misstrauen und bittere menschliche Enttäuschungen erlebt – auf allen Seiten. Wir schaffen leider nicht alles. Es gibt nicht immer eine Lösung für Probleme und Herausforderungen. Scheitern, Misserfolge und Enttäuschungen gehören zum Leben und zu den meisten Schaffensprozessen dazu. Nicht immer schaffe ich es, allen beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Nicht immer schaffe ich es, für mich selbst zu sorgen und mich nicht zu überfordern. Nicht immer schaffe ich es, den Menschen in meiner Umgebung gerecht zu werden.

Es ist wichtig, sich das von Zeit zu Zeit einzugestehen. Wenn ich geknickt bin über Enttäuschungen und Rückschläge und wenn ich mich ausgebrannt fühle, ist das vielleicht der Moment Gottes. Halte, Gott, was du versprochen hast, richte mich wieder auf, lass mich leuchten und für meine Aufgaben brennen. Hilf mir auch, mich von dem Unlösbaren zu verabschieden. Du kannst es. Wir schaffen das! 

Der Autor ist Pfarrer in Osterburg.

Pfarrer Gordon Sethge | Foto: G. Sethge
Autor:

Online-Redaktion

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