Wort zur Woche
Eine Frage der Herzensbildung

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Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25, Vers 40

Sintflutartige Regenfälle, Verwüstungen, Todesopfer und Vermisste, es herrscht Notstand an der Ahr und in anderen Regionen. Nach dem ersten Entsetzen rollt eine bewegende Hilfswelle an. Aus vielen Regionen unseres Landes kommen Spenden, geübte Katastrophenschützer machen sich auf den Weg. Ein zutiefst menschlicher Impuls ist es zu helfen, vor allem, wenn man schon selbst erfahren hat, wie not-wendig die Hilfe anderer ist. Und für christlich geprägte Menschen ist Hilfsbereitschaft ein Zeichen der Herzensbildung: „Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt – und wenn sie noch so unbedeutend sind –, das habt ihr für mich getan.“

Seine Geschwister nennt Jesus die, die zu ihm gehören wollen. Seinen Gott, der ihn gesandt hat, redet er mit Abba, lieber Vater, an. Ein familiäres Gottes- und Menschenbild prägt seine Botschaft von Gott und uns Menschen. Jesus predigt und lebt Liebe und Nähe zu Gott und den Menschen. Mit ihm verbunden, dürfen wir uns auch untereinander als Großfamilie verstehen, die allerdings unsere Vorstellungskraft übersteigt. Verbunden zu sein mit nahen und fernen Nächsten – das löst auch Widerspruch aus!

In der WhatsApp-Gruppe einer meiner Gemeinden schrieb ein empörter Zeitgenosse: „Wenn irgendwo auf der Welt Not ausbricht, dann sind sofort wir Deutschen gefragt. Aber jetzt, wo bei uns eine Katastrophe eingetreten ist, sind wir auf uns selbst gestellt. Help yourself!“ Das blieb, Gott sei Dank, nicht unkommentiert. Die weltweite Anteilnahme und Fürbitte für die Notleidenden, sogar die Spendenbereitschaft für die deutschen Flutopfer, selbst in bitterarmen Staaten wie Ruanda und Tansania, ist bewegend. „Keine Kirche ist zu arm, um Hilfe zu geben, und keine Kirche ist zu reich, um Hilfe zu empfangen.“ Gottes Familiensinn ist weltumspannend und sein Friede ist höher ist als unsere Vernunft.

Ingrid Sobottka-Wermke, SuperintendentinKirchenkreis Naumburg-Zeitz

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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