Nachgefragt
Luther und die Kunst

Julia Trinkert | Foto: Mareen Fischinger

Der Wissenschaftliche Beirat der Stiftung Luthergedenkstätten hat sich neu konstituiert. Julia Trinkert, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Düsseldorf, ist das jüngste Mitglied. Beatrix Heinrichs hat sie zu ihrer neuen Aufgabe befragt.

Düsseldorf-Wittenberg, das ist nicht gerade ein Katzensprung. Welche Beziehung haben Sie zu den Lutherstätten?
Julia Trinkert: Wissenschaftlich bin ich in Nordeuropa sozialisiert und spezialisiert. In meinem Forschungsbereich der Kunstgeschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit spielte die Reformation immer schon eine große Rolle: Nicht zuletzt durch Luther veränderten sich die Bildsprache und damit auch die Aufträge in der Kunstproduktion.

Wie möchten Sie sich mit Ihrer Expertise in die Arbeit des Beirats einbringen?
Die Mitglieder des Beirats bringen unterschiedliche Fachperspektiven ein. Neben Theologie und Kirchengeschichte sind das auch Geschichte und Kunstgeschichte. Als Vertreterin der Kunstgeschichte habe ich auch eine enge Verbindung zur musealen Arbeit. Meine Expertise besteht im Umgang mit historischen Objekten, ihrer wissenschaftlichen Erforschung und Einordnung, aber auch ihrer Präsentation und Vermittlung.

Wie muss Reformationsgeschichte denn heute in einem stark säkularisierten Umfeld vermittelt werden?
Diese Frage ist eine der wichtigsten, mit der wir uns im Beirat befassen. Reformationsgeschichte ist auch Kulturgeschichte und gehört zu unser aller Kulturerbe, unabhängig von unserem eigenen Verhältnis zum Glauben oder zu den Kirchen. Ist es nicht faszinierend, dass hier in Mitteldeutschland vor etwas mehr als einem halben Jahrtausend der Ausgangspunkt für eine religiöse und kulturelle Bewegung lag, die die Welt nachhaltig verändert hat?

Gibt es ein Werk oder ein Gebäude an einem der Lutherorte, das es Ihnen besonders angetan hat?
Besonders beeindruckt mich die sogenannte Luther-Kanzel im Wittenberger Lutherhaus. Abgesehen von ihrer historisch-symbolischen Bedeutung ist es ein doch recht seltenes Werk, denn sehr viele spätmittelalterlichen Holzkanzeln haben sich gar nicht erhalten. Das Besondere: Die Reliefs geben Einblick in das Schreiben und Kopieren von Büchern von vor 500 Jahren.

Autor:

Beatrix Heinrichs

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