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"Wir"-Festival
Feige: Sehnsucht nach starkem Staat ist gefährlich

Foto: pixabay.com/prom23

Halle (KNA) Mit deutlichen Worten hat der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige vor politischer Gleichgültigkeit und Extremismus gewarnt. "Demokratie ist kein Schlaraffenland und ist nicht selbstverständlich. Es ist nötig, dass viele sich dafür engagieren - wir alle sind herausgefordert, denn die Demokratie ist gefährdet", sagte er: "Wenn die Sehnsucht nach einem starken Staat wächst, der angeblich alle Probleme lösen würde, dann ist das eine Gefahr und überfordert auch den Staat." Für die bestehenden Probleme müssten differenzierte Lösungen gefunden werden. Dabei sei die gesamte Gesellschaft gefordert.

Feige äußerte sich bei einer Lesung des "Wir"-Festivals, das noch bis zum 9. November mit Lesungen, Podien, Konzerten, Theater und Ausstellungen für Vielfalt, Zivilcourage und Demokratie wirbt. Es versteht sich als Gegenveranstaltung zur am 8. und 9. November in Halle stattfindenden Buchmesse "Seitenwechsel", die als Treffpunkt der Neuen Rechten gilt.

Der Bischof las aus George Orwells Fabel "Farm der Tiere" (1945), worin der englische Autor beschreibt, wie die Tiere, die sich aus der Unterdrückung durch den Farmer befreien, am Ende selbst zu Unterdrückern werden. Das Buch sei zeitlos und zeige, dass sich immer wieder neue Diktaturen entwickeln könnten, erklärte Feige. In einer Demokratie könne man wählen. Diese Freiheit habe man in einer Diktatur nicht mehr.

In Sachsen-Anhalt sind im kommenden September Landtagswahlen. Derzeit regiert eine Koalition aus CDU, SPD und FDP. In aktuellen Umfragen liegt die AfD inzwischen bei knapp 40 Prozent. Der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Bischof Feige betonte, die AfD agiere in Sachsen-Anhalt immer wieder extrem kirchenfeindlich. Das zeige sich nicht nur in Landtagsdebatten. Zugleich müsse er feststellen, dass trotzdem auch ein Teil der Christen die Partei wähle. Die katholischen Bischöfe in Deutschland hatten Anfang 2024 eine Erklärung veröffentlicht, worin sie völkischen Nationalismus scharf verurteilen als nicht vereinbar mit dem christlichen Menschenbild; die AfD sei deshalb für Christen nicht wählbar.

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Online-Redaktion

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