Hintergrund
Das kleine Einmaleins des Baumschmucks

Foto: pixabay.com/free-photos

«König der Kugeln» wird Johann Wanner häufiger genannt. Seit 50 Jahren setzt er mit seinem ganzjährig geöffneten «Weihnachtsbaumschmuckausstattungsspezialgeschäft» in Basel weltweit Trends. Im Gespräch  mit Leonie Mielke erzählt der 80-Jährige, was seine Dekorationstipps für dieses Jahr sind.

Welche Farben trägt der Weihnachtsbaum 2019?
Wanner: Verschiedene Rosa- und Pinktöne sind dieses Jahr en vogue, aber auch Silber und Glitzer-Deko jeglicher Art. Außerdem ist Lametta wieder angesagt.

Mit welcher Deko steht man immer auf der sicheren Seite?
Viele Weihnachtsbäume sind ein buntes Sammelsurium vonGeschenken und Erinnerungsstücken. Sicherlich hat jedes davon seinen Platz am Baum verdient, aber man sollte Farben und Stil nicht aus den Augen verlieren. Grundsätzlich gilt: Nie mehr als drei Farben kombinieren, besser sind zwei Farben, bei denen eine dominiert. Wer traditionelle Bäume mag, kann rote Kugeln und Kerzen mit weißen Schleifen kombinieren. Warme Farben wie Rot, Rosa oder Beige wirken zusammen mit kalten Farben wie Blau oder Grün sehr edel. Ebenfalls wunderbar ist die Verbindung zwischen matten und glänzenden Kugeln in nur einer Farbe. Ich mag am liebsten schwarze Kugeln in Kombination mit einer anderen Farbe. Die schwarzen spiegeln Lichtpunkte wider und erzeugen so einen magischen Eindruck.

Wie entstehen Weihnachtstrends?
Wir haben ein weltweites Netz von Trendscouts, die dieModewelt beobachten. Ich bin auch selbst viel in Paris und London und spiele mit einer kleinen Kamera Trendscout. Schaue, was die jungen Leute tragen und womit sie sich beschäftigen. Die Modewelt dient uns aber nur als Orientierung. Manche Farben sind zu erdig oder zu dunkel für Weihnachten, wir brauchen warme Töne. Bei einem Trend können Farbkombinationen im Vordergrund stehen, aber auch bestimmte Formen, Stoffe oder folkloristische Stilrichtungen.

Hintergrund

Weihnachtsbaum: In der Zeit des Biedermeiers, im 19. Jahrhundert, entwickelte sich die Tradition des Weihnachtsbaumes zu ihrer heutigen Pracht. Die Bäumchen thronten damals meist auf Tischen und waren behangen mit süßem Gebäck und Äpfeln, Zierrat wie Herzen, Blumen und Vögel, Wachsengeln und den ersten gläsernen Christbaumkugeln. Baumspitzen gab es noch keine.

Kerzen
Die Baumkerzen symbolisieren, wie in den Wochen vor Weihnachten schon die Adventskerzen: Mit Jesu Geburt kommt das Licht in die Welt. 

Bunte Päckchen in den Zweigen
Die kleinen Geschenke stehen für die Gaben der Heiligen Drei Könige. 

Rote Äpfel 
Der rote Apfel erinnert an das Paradies. Er steht für Fruchtbarkeit, Belohnung und Genuss, aber auch für den Sündenfall.

 Weihnachtskugeln
Eine Kugel hat weder Anfang noch Ende und symbolisiert daher die Vollkommenheit, das Göttliche.

Glückssymbole
Dazu gehören Fliegenpilze, Marienkäfer, aber auch Vogelfiguren.

Glocken
Glocken jubeln, rufen und erinnern. Am Heiligen Abend rufen sie: «Kommt zum Fest!»

Engel
Silberne und goldene Engel sitzen oft in den Zweigen, manchmal thronen sie auch auf der Spitze des Christbaumes. Sie verkünden in der biblischen Weihnachtsgeschichte die Geburt des Heilands und gelten als Vermittler zwischen göttlicher und menschlicher Sphäre.

Instrumente
Harfen, Flöten, Trommeln oder Trompeten zieren alleine oder gemeinsam mit einem Engel den Baum. Das hat sicherlich etwas mit der Musik zu tun, die an Weihnachten auch eine große Rolle spielt, aber sie symbolisieren auch die Verkündung der Frohen Botschaft. Zudem ist es eine Erinnerung an den alten Brauch, böse Geister mit Krach zu vertreiben.

Sterne
Es war ein Stern, der die drei Weisen zu dem Kind in der Krippe nach Bethlehem führte. Sterne leuchten den Weg.


(epd)

Autor:

Online-Redaktion

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