Ausstellung
Bauhaus-Kommune auf dem Schloss

- In Dornburg steht die Töpferei des Bauhau. Es war die einzige Werkstatt der Weimarer Designschule außerhalb der Klassikerstadt. Heute ist es bundesweit die letzte erhaltene Bauhaus-Werkstatt mit originaler Ausstattung.
- Foto: epd-bild/ Jens-Ulrich Koch
- hochgeladen von Beatrix Heinrichs
Dornburg (epd). Die Ausstellung „Insel der Eigenbrötler“ erinnert ab dem heutigen Samstag an den Weggang der Töpferwerkstatt des Bauhauses aus Dornburg. Neben ausgewählten Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler gebe die Schau vielfältige Einblicke in das Leben dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft, teilte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit. Ausstellungsorte sind der Marstall mit dem Bauhaus-Werkstatt-Museum, das Rokokoschloss und die Schlossgärten.
Die Außenstelle der Weimarer Kunsthochschule existierte gerade einmal fünf Jahre. Mit herzhafter Kartoffelsuppe und fröhlichem Tanz wurde die feierliche Einweihung der Werkstatt laut der Stiftung im Oktober 1920 begangen. Zuvor sei der ehemalige großherzogliche Pferdestall innerhalb weniger Monate umgebaut worden.
Die Leiterin des Bauhaus-Werkstatt-Museums Dornburg, Antje Neumann, erinnerte daran, dass bis zur Schließung des Weimarer Bauhauses im Jahr 1925 in Dornburg eine neue und moderne Gefäßästhetik von außergewöhnlichem Rang entstanden sei. Experiment und Tradition schlossen sich dabei nicht aus. Viele bedeutende Keramiker des 20. Jahrhunderts erhielten in der Dornburger Bauhaus-Werkstatt das handwerkliche und künstlerische Rüstzeug durch Formmeister Gerhard Marcks (1889-1981) und Werkmeister Max Krehan (1875-1925).
Die Ausstellung berichtet laut Neumann von der harten Arbeit, der Armut und dem Nahrungsmangel der Dornburger Bauhaus-Kommune. Zugleich habe jedoch eine unvergleichliche Experimentierlust und diese ganz besondere Einheit von Arbeit und Leben die Künstler beflügelt.
Autor:Online-Redaktion |
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