Musik
Hip-Hop in der Kirche

Bei "Gospel meets Hip-Hop" trifft Kirchenmusik auf Straßen-Beats in der Martin-Luther-Kirche in Bad Schwartau. Sänger Lukas Klette, alias UEberflows, rappt zu seinen Beats - gemeinsam mit dem Gospelchor der Kirchengemeinde. | Foto: epd-bild/Hagen Grützmacher
  • Bei "Gospel meets Hip-Hop" trifft Kirchenmusik auf Straßen-Beats in der Martin-Luther-Kirche in Bad Schwartau. Sänger Lukas Klette, alias UEberflows, rappt zu seinen Beats - gemeinsam mit dem Gospelchor der Kirchengemeinde.
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Bei «Gospel meets Hip-Hop» trifft Kirchenmusik auf Straßen-Beats. Ein Experiment, das ungewöhnliche Wege geht, begeistert und deutschlandweit einmalig ist.

Von Hagen Grützmacher (epd)

Konzert in der Martin-Luther-Kirche in Bad Schwartau: Vor dem Altar sind Mikrofone aufgebaut, die Band steht bereit. Der Sänger trägt Käppi und fängt plötzlich an zu rappen. Hip-Hop in der Kirche? An diesem Abend ist das kein Widerspruch. Lukas Klette, alias UEberflows, rappt zu seinen Beats - gemeinsam mit dem Gospelchor der Kirchengemeinde. Deutschlandweit sei das ein einzigartiges Projekt, sagen die Veranstalter.

«Ich habe einen Song, der heißt Terminal Zwo und da geht es um eine Frau in der Abflughalle eines Flughafens. Wenn dann zu den Beats plötzlich der Gospelchor loslegt, dann strahlt alles und am Flughafen geht die Sonne auf», sagt Klette und lächelt. Er ist nicht nur Rapper, sondern auch Pastor. In seiner Kirchengemeinde in Hamburg-Lokstedt kommen sehr unterschiedliche Menschen zusammen. Hip-Hop passt da gut rein, meint der Theologe. «Hip-Hop passt in die Kirche, weil Menschen, die Hip-Hop mögen, in die Kirche passen. Genauso wie Menschen, für die Klassik die beste Musik ist, oder die Theater lieben», sagt der junge Pastor. Es gehe darum, «sich nicht verstellen zu müssen».

Beim Konzert in Bad Schwartau ist der Funke übergesprungen. Das Musikexperiment nimmt das Publikum mit. Drei Konzerte unter dem Motto «Gospel meets Hip-Hop» sind geplant, die Kirche ist voll.

«Wir begleiten ihn und er begleitet uns und das passt total gut. Es macht echt Spaß», sagt Svea, Solistin des Gospelchors Spirit of Joy. «Ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir so eine Konzertreihe zusammen machen.»

Das Publikum klatscht bei den Songs mit. Die Veranstalter haben extra Stehtische aufgebaut, Mittanzen ist ausdrücklich erwünscht. Trotz der Partystimmung geht es in den Texten der Songs immer wieder um schwierige Themen. «Das Thema heute ist 'Von Hoffnung und Leid'. Manchmal ist es ja schwer in der Kirche authentisch über schwierige Erfahrungen und gleichzeitig über Gott zu sprechen. Ohne dabei den Glauben zu verlieren», sagt Lukas Klette.

Wann es für «Gospel meets Hip-Hop» weitergeht, ist noch offen. Lukas Klette will für die nächsten Konzerte zunächst mit dem Gospelchor zusammen ins Studio und extra für das Projekt neue und eigene Songs schreiben.

Autor:

Katja Schmidtke

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