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- hochgeladen von André Poppowitsch
Der Ursprung der Krawatte reicht weit in die Geschichte zurück: Kroatische Söldner banden sich farbige Halstücher um - «Cravates» genannt. König Ludwig XIV. war so begeistert, dass die Krawatte zum modischen Muss avancierte. Über Jahrhunderte entwickelte sie sich weiter - vom breiten Seidenstrang der Wiener Moderne bis zum schmalen, dezenten Schlips im New Yorker Bankenturm.
Von André Poppowitsch
Einst war sie aus Banken, Büros, Parlamenten oder Theater- und Opernhäusern nicht wegzudenken – die Krawatte als stilsicheres Modeaccessoire für Herren. Ganz gleich ob einfacher oder doppelter Windsor, Kent, Balthus oder Sankt Andreas, Oriental, oder Prince Albert – an Krawatten-Knoten ist für jeden Kragen etwas dabei. Jedoch scheint die Krawatte mittlerweile aus der Mode gekommen und die Ära, in der der Binder für den Mann von Welt unverzichtbar war, ist lange vorbei. Auch in meinem Kleiderschrank hängen einige, die ich jedoch nur noch selten trage.
Homeoffice und Lockdowns haben seit der Coronapandemie vieles auf den Kopf gestellt, ein Trend zum Casual Look im Büro hat Einzug gehalten, Politiker und Nachrichtensprecher verzichten heutzutage bewusst auf die Krawatte, um offener und nahbarer zu wirken.

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So überrascht es auch nicht, dass laut Handelsverband Deutschland sich der Krawatten-Umsatz zwischen 2010 und 2023 auf rund zwölf Millionen Euro halbierte. Die Verkaufsmenge schrumpfte von mehr als 20 Millionen Anfang der 2000er-Jahre auf nur noch gut eine Million 2023 – international zeigt sich ein ähnliches Bild: In Großbritannien brach seit 2015 der Umsatz mit Krawatten um mehr als 70 Prozent ein. Die britische Zeitung The Guardian befand jüngst: «The Death of the Tie» (der Tod der Krawatte). Selbst im traditionsreichen britischen Parlament weicht die Krawatte zunehmend lockeren Dresscodes.
Was also tun, wenn das gute Stück gar nicht mehr gebraucht wird? Die Antwort: Upcycling. Kreative verwandeln Krawatten in Gürtel, Taschen, Tischläufer oder Haarbänder. Durch die individuellen Muster und edlen Stoffe werden sie dann zu einem Unikat.
Ganz gleich, ob Sie beim Lesen der aktuellen Ausgabe eine Krawatte tragen oder nicht – wir wünschen gute Lektüre.
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