Samen für den Erhalt der Marienkirche
Eden liegt in Ehringsdorf

Die graue Holztür, die in den Garten der Marienkirche in Weimar-Ehringsdorf führt, ist immer offen. Hinter ihr verbirgt sich ein besonderer Rückzugsort.

Von Conny Mauroner

2013 haben Christine Lässig, Pfarrerin i. R. und ehemalige G+H-Chefredakteurin, sowie ein paar Mitstreiterinnen einen Kirchgarten angelegt. Hier riecht und blüht es an jeder Ecke. "Heilige Rose", "Frommer Apfelbaum", Mariendistel oder Johanniskraut heißen die Blumen, Stauden und inzwischen auch Obstgehölze. „Alle Pflanzen sind beschriftet und geordnet. Wir haben Kräuter und Pflanzen, die an christliche Feiertage erinnern, an Personen und Geschichten – inzwischen sind es an die 70 Sorten“, sagt die Initiatorin.

Manche von ihnen blühen zu kirchlichen Festen, wie die Pfingstrose oder Osterglocke, andere beziehen sich auf alttestamentliche Geschichten wie der vom brennenden Dornbusch oder jener, die von der Himmelsleiter erzählt. Der Judasbaum erinnert an den Verrat des Jüngers und die Kapuzinerkresse an die Ordenskleidung der gleichnamigen Mönche.

Die ehrenamtlichen Gärtnerinnen haben lange recherchiert, Fachbücher gewälzt und die Bibel studiert. Jahr für Jahr stoßen sie auf weitere interessante Pflanzen. „Zuletzt haben wir die ,Fromme Birne‘ ans Spalier gesetzt.“ Christine Lässig ist froh über ihr wachsendes ehrenamtliches Kirchgarten-Team. Inzwischen seien es zehn Frauen, die regelmäßig mit anpackten.

Einer der Höhepunkte für das Team ist der anstehende Gartenmarkt. Unter dem Motto "Topfen statt Jäten" wird er am 10. Mai zum inzwischen vierten Mal stattfinden. Besucher können durch den Garten streifen und gern auch fachsimpeln. Angeboten werden gespendete Pflanzen, Stauden und Setzlinge. Es gibt ausgediente Gartenbücher, Vasen und Gartengeräte zu kaufen. Erstmals wird rohe Schafwolle als Langzeit-Dünger vorgestellt und verkauft. Zur Erfrischung gibt es Kräuterlimonaden, und bei einer Tasse Kaffee und Kuchen können Zuhörer auf den Kirchenbänken bei Musik entspannen.

Angekündigt hat sich unter anderem die Big Band der Musikschule Rudolstadt-Saalfeld. Der Erlös des Gartenmarktes kommt der St. Marienkirche zu Gute. Seit Jahren ist der Anbau ein Sorgenkind. Dort wachsen die Risse, und die Empore der Kirche ist gesperrt. Allein auf den letzten drei Gartenmärkten wurden schon rund 12 400 Euro für die Reparatur gesammelt. Fördermittel stehen in Aussicht. Doch wann gebaut wird, steht noch nicht fest.

Tipp: Gartenmarkt, Marienkirche Weimar-Ehringsdorf, 10. Mai, 10 bis 17 Uhr

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Online-Redaktion

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