DDR

Beiträge zum Thema DDR

Aktuelles

Joachim Gauck wird 85
Elder Statesman par excellence

Er spricht zum Jahrestag der friedlichen Revolution und hält Lobreden auf den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk oder die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer: Mit Mitte 80 ist Ex-Bundespräsident Joachim Gauck weiterhin öffentlich sehr präsent. Seine Termindichte mag etwas kleiner sein als in seiner Amtszeit, doch als Elder Statesman mischt Gauck sich in viele Themen ein. Am Freitag feiert er seinen 85. Geburtstag. Von Alexander Riedel und Christoph Scholz (KNA) Auch als...

  • 23.01.25
Aktuelles

Trauer um Pfarrer und Bürgerrechtler
Ehrhart Neubert gestorben

Erfurt (epd). Der Pfarrer und Bürgerrechtler Ehrhart Neubert ist tot. Neubert starb am Sonntag 84-jährig in Limlingerode im Kirchenkreis Südharz, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland unter Berufung auf seine Familie bestätigte. Die Trauerfeier findet am 29. November in der Kirche in seinem Heimatort statt. Der 1940 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Herschdorf bei Ilmenau geborene Theologe war zu DDR-Zeiten unter anderem Studentenpfarrer in Weimar und wurde wegen seiner...

  • 19.11.24
Feuilleton

DDR Museum
Vom Trabi bis zur Gefängniszelle

Viele Menschen kennen die DDR 35 Jahre nach dem Mauerfall nicht mehr aus eigenem Erleben. Im Berliner "DDR Museum" können sie mit Originalobjekten einen Eindruck vom alltäglichen Leben gewinnen. Von Bettina Gabbe (epd) Ein Junge sitzt an einem SED-Funktionärsschreibtisch aus Holz mit Glasplatte und spricht mit wichtigtuerischer Miene in ein altes Bürotelefon, hinter ihm an der Wand gerahmte Fotos von Friedrich Engels, Karl Marx und Wladimir Iljitsch Lenin. Die Eltern machen Fotos ihres Sohnes,...

  • 08.11.24
Blickpunkt

Deutsche Teilung
Als Erste über die Grenze

Als am 9. November 1989 alle Welt auf Berlin blickte, waren Annemarie Reffert und ihre Tochter die ersten, die über den Grenzübergang Marienborn Richtung Westen fuhren. Auch für Ralf Schwabe, der regelmäßig nach Berlin fuhr, wurde vieles leichter. Von Oliver Gierens (epd) Dass Annemarie Reffert Geschichte geschrieben hat, erfuhr sie erst knapp zwei Jahre später. Anfang der 1990er Jahre suchte ein Historiker nach der Person, die am 9. November 1989 - die Nacht, in der die DDR die Grenzen öffnete...

  • 07.11.24
BlickpunktPremium

Einmaliges Zeitzeugnis
Chronist wider Willen

Tonbänder und Schmalfilme, die zu hören und zu sehen 25 Stunden füllen würde, dokumentieren den Wendeherbst in Rudolstadt. Als Chronist versteht sich Karsten Christ, der die Streifen aufnahm, trotzdem nicht. Von Sabine Bujack Als sich die neuen oppositionellen Gruppen am 19. Oktober 1989 erstmals in der Stadtkirche von Rudolstadt (Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld) öffentlich vorstellten, drückte Karsten Christ eher aus Selbstschutz auf den Aufnahmeknopf seines Tonbandgeräts. „Ich wollte...

Aktuelles
2 Bilder

Friedliche Revolution
9. Oktober 89 Gethsemanekirche

Am 3. Oktober 1989 wurde die letzte geöffnete Grenze der DDR nach der Tschechoslowakei geschlossen. Wir waren nun von allen Seiten von Mauern umgeben. Ich war damals 25 Jahre alt und lebte in Ost-Berlin. Dort marschierte die Armee auf und bereitete sich darauf vor, jeden Protest gewaltvoll niederzuschlagen. Der 40. Geburtstag der DDR am 7. Oktober 1989 sollte ungestört über die Bühne gehen. Was tun? Ich fühlte Angst, aber auch Hoffnung – jetzt war der Zeitpunkt, an dem eine Entscheidung...

  • 09.10.24
Feuilleton

Theater
"Wir wollten ja nur eins: Freiheit"

Die Geschehnisse veränderten die Welt: Als im Herbst 1989 Tausende DDR-Bürger über die deutsche Botschaft in Prag die Flucht in die Freiheit antraten, war der Fall der Mauer nicht mehr weit. Jetzt kommen die dramatischen Ereignisse auf die Bühne. Von Dieter Sell (epd) Das Publikum drängelt sich vor der Treppe in den Waggon. Auch drinnen herrscht beklemmende Enge. Dazu ein uniformierter Typ, der die Menschen auf den Bänken im Zug mit finsterem Blick mustert. Unsicherheit und Ängste machen sich...

  • 23.05.23
AktuellesPremium
Der Anfang vom Ende: Trotz der Einschüchterung durch die Staatssicherheit in den Tagen nach dem Überfall auf die Umweltbibliothek kamen allabendlich zwischen 200 und 500 Menschen zu den Fürbittandachten in die Berliner Zionskirche. | Foto: Havemann-Gesellschaft/Sigbert Schefke
2 Bilder

Friedliche Revolution
Fünf Tage, die das Land veränderten

Vor 35 Jahren löste die Stasi mit dem Überfall auf die Ost-Berliner Umweltbibliothek eine einzigartige Protestwelle aus. Warum diese ein entscheidender Anstoß zur Friedlichen Revolution war. Von Bettina Röder Diese kalte Nacht zum 25. November 1987 konnte Hans Simon Zeit seines Lebens nicht vergessen. Wie er sich mit schwindender Kraft gegen die Tür seines Schlafzimmers stemmte, um seiner Frau Barbara die Schmach zu ersparen, sich vor den Stasi-Leuten ankleiden zu müssen. Die waren in...

  • 25.11.22
Aktuelles

40 Jahre Friedensgebete in Leipzig
Keine Demo ohne Gebet

Begonnen haben die Friedensgebete in Leipzig 1982 als Protest gegen die fortschreitende Aufrüstung im Kalten Krieg. Schon bald griffen sie auch andere Missstände der DDR auf und entwickelten sich schließlich zu einem festen Treffpunkt: Immer montags, 17 Uhr, kamen Menschen in der Nikolaikirche zusammen. Das ist – mit Ausnahme der Sommerpause – bis heute so. Für die Oppositionellen in der DDR waren die Kirchen ein geschützter Raum. Es sei wichtig gewesen, dass sich Menschen öffentlich äußern...

  • 13.11.22
BlickpunktPremium

DDR
Enorme Portion Zivilcourage

Die Wende 1989/90 ist nicht auf ein einzelnes Momentum reduzierbar. Wichtigste Voraussetzung war das stetige Wirken kleinteiliger Bürgerrechts-bewegungen, wie im Uran-bergbaurevier Ronneburg. Von Frank Lange Einen wesentlichen Missstand stellte die Umweltsituation im Land dar. Besonders im Uranbergbau wurde das ökologische Defizit zwischen Anspruch und Wirklichkeit als Auslöser des Umbruchs deutlich. Im Vergleich zu staatlich organisierten Umweltverbänden stellten kirchliche und kirchennahe...

Blickpunkt

Regimekritiker
"Wir haben die DDR porös gehalten"

Auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Marie Luise und Michael Schulz mit ihrem Leben und Leiden in der DDR noch längst nicht fertig: "Man merkt doch, dass das in einem steckt. Das kann man nicht so einfach abschütteln", sagt die 65-Jährige. Das Ehepaar wohnt seit mehr als 40 Jahren in einem kleinen Siedlungshaus in Braunschweig und erinnert sich noch in allen Details an seine Erlebnisse als Regimekritiker in der SED-Diktatur: Repressalien, Bespitzelungen, Schikanen und Haft. Zwischen 1961...

  • 27.09.20
  • 2
BlickpunktPremium

18. März 1990
Waggons ohne Lok

Zum ersten Mal können die Menschen in der DDR ihre Volkskammer-Abgeordneten frei wählen. Das Lutherhaus in Jena war zu dieser Zeit längst zu einer Zentrale für die Aktivitäten des Demokratischen Aufbruchs geworden. Ein Gemeindemitglied erinnert sich.  Von Doris Weilandt  Es verging kein Tag im Herbst und Winter 1989, an dem sich auf dem Gebiet der DDR nicht Grundlegendes veränderte. Doch für eine entscheidende Kurskorrektur bedurfte es eines Wechsels an der Spitze des Staates. Die Regierung war...

BlickpunktPremium

Kirchenpresse 1989
Sprachrohr der Erneuerung

Von Angela Stoye und Michael von Hintzenstern Kirchenzeitung 1989: Papierknappheit und Zensur beschränkten lange die kirchliche Presse in der DDR. Beobachtungen aus dem 40. Jahr der untergegangenen Republik. „Seit dem Beginn des Jahres 1989 haben wir uns gewundert: Die Zensur meldete sich nicht mehr“, erinnert sich Gerhard Thomas. Der Pfarrer aus Mecklenburg war seit 1986 Chefredakteur der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung „Die Kirche“ mit regionalen Seiten – unter anderem für die...

  • 10.11.19
Kirche vor Ort

Bürgerfest
Friedliche Revolution aus Sicht der Geflohenen

Erfurt (red) - Der Thüringer Geschichtsverbund lädt am 8. September 2019 zusammen mit der Stadt Erfurt ab 14 Uhr in die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße zum sechsten Bürgerfest ein. Unter dem Thema »›Es ist zum Ausreis(s)en!‹ - Die Friedliche Revolution aus Sicht der Geflohenen« möchte der Thüringer Geschichtsverbund neben den Sorgen und Nöten der Ausreisenden auch die Gründe der Gebliebenen thematisieren. Vereine, Gedenkstätten, Grenzlandmuseen, Archive und Beauftragten des...

Aktuelles
Gottfried Müller, damalige Kirchenrat und Hauptverfasser des "Briefes aus Weimar" | Foto: Jürgen Scheere
2 Bilder

Vor 30 Jahren wurde der "Brief aus Weimar" veröffentlicht
Zeichen der Zeit

Weimar (G+H) - An den "Brief aus Weimar", der vor 30 Jahren, am 10. September 1989, veröffentlicht wurde, erinnert die Mitteldeutsche Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" in ihrer aktuellen Ausgabe (zum 8. September). In dem Brief wird eine Erneuerung der Ost-CDU und politische Reformen in der DDR gefordert. Das Schreiben entstand in der Redaktion der Kirchenzeitung, wurde von dort aus vervielfältigt und an die CDU-Mitglieder versandt. Bei einer Pressekonferenz am Rande der Synode des...

  • 04.09.19
  • 2
  • 2
Feuilleton

Ausstellung zu Zensur und Meinungsfreiheit

Magdeburg (epd) – Im Rahmen der Magdeburger Veranstaltungsreihe zu 30 Jahren Friedlicher Revolution zeigt das Dokumentationszentrum am Moritzplatz ab 29. August die Ausstellung »Unter Druck«. Sie beschreibt die verfassungswidrige Zensur und Gleichschaltung der Medien in der DDR ebenso wie den Ruf nach Pressefreiheit und SED-unabhängigen Zeitungen im Herbst 1989. Die Rufe nach Presse- und Meinungsfreiheit sowie nach Vielfalt der Medien hätten zu den ersten Forderungen in den politischen...

  • 29.08.19
Kirche vor OrtPremium

Herbst 1989
Mut zur unbequemen Wahrheit

Von Angela Stoye und Renate Wähnelt Spätestens seit der Kommunalwahl im Mai 1989 zeichnete sich ab, dass es in der DDR nicht mehr so weitergehen sollte wie bis dahin. Und eine Nachrichtenflaute im „Sommerloch“ war in den Westmedien 1989 ebenfalls nicht zu verzeichnen. Füllten doch Berichte über die vielen DDR-Bürger, die über Ungarn in den Westen flohen, immer öfter die Sendezeit von „Tagesschau“ und „Heute“. Wer seinen Medienkonsum auf die DDR-Tageszeitungen und die „Aktuelle Kamera“...

Kirche vor Ort

30 Jahre Friedliche Revolution

Magdeburg (epd) – Anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution in der DDR wird in Magdeburg mit zahlreichen Veranstaltungen an die damaligen Ereignisse erinnert. Bis zum März 2020 seien bislang rund 30 Veranstaltungen geplant, sagte der Leiter der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, Daniel Bohse, in Magdeburg. Zur Vorbereitung des Programms hatte sich im vergangenen August ein Arbeitskreis gegründet, zu dem unter anderem Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg, des...

  • 25.03.19
AktuellesPremium

Ex-DDR-Bürgerrechtler warnt vor Verwässerung des Erinnerns an 1989
Kritik an Planungen für Leipziger Lichtfest

Der Leiter der Leipziger Stasi-Gedenkstätte Museum in der »Runden Ecke«, Tobias Hollitzer, warnt vor einer thematischen Beliebigkeit des Leipziger Lichtfestes. Mit Blick auf das 30-jährige Jubiläum der Friedlichen Revolution in diesem Jahr sagte der frühere DDR-Bürgerrechtler dem Evangelischen Pressedienst: »Ich kann nicht alles, was irgendwie mit Demokratie oder demokratischem Zusammenleben zu tun hat, in das Lichtfest und in die Erinnerung an die Friedliche Revolution packen.« In Leipzig wird...

  • 17.01.19
Aktuelles
Protestveranstaltung in der Ost-Berliner Zionskirche im November 1987. Im Anschluss daran gibt Stephan Krawczyk ein Konzert. | Foto: epd-bild
2 Bilder

Spielball der Mächtigen

Das Jahr 1988 ist für Stephan Krawczyk ein denkwürdiges Jahr. Im Januar wurde der Liedermacher verhaftet, im Febuar in die Bundesrepublik abgeschoben. Von Sabine Kuschel Heute, mit der zeitlichen Distanz von 30 Jahren, ordnet er das Unrecht und Leid, das ihm in der DDR widerfahren ist, als eine Bereicherung ein. Es seien Erlebnisse, Erfahrungen, sagt er, über die er immer wieder aufgefordert werde zu berichten. Der Liedermacher Stephan Krawczyk, 1955 in Weida (Kirchenkreis Gera) geboren, war in...

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.