Ostdeutsche Geschichte

Das Burckhardthaus in der DDR bildete Gemeindehelferinnen aus und bot Fernkurse für die kirchliche Jugend- und Erwachsenenarbeit an. Jetzt ist ein Buch erschienen, das die Geschichte des Burckhardthauses-Ost nachzeichnet und damit einen Ausschnitt ostdeutscher Kirchengeschichte beleuchtet.
Von Sabine Kuschel

Zu Wort kommen darin Zeitzeugen: Dozenten und ehemalige Auszubildende. Marianne Birthler beispielsweise, ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, absolvierte eine Ausbildung im Burckhardthaus. Sie schreibt über diese Lebensphase: »Vieles, was ich später in meinem Leben gemacht habe, geht auf die Zeit im Burckhardthaus zurück.«
Einführend wird die Geschichte der Ausbildungsstätte von ihrem Beginn 1858 mit allen Veränderungen bis zu ihrer Auflösung in den 1990er-Jahren beschrieben. Am Ende der Publikation finden sich eine Zeittafel sowie ein Überblick über Standorte und Personen. Nach der Wende endeten 1994 sowohl der Fernunterricht als auch die Gemeindehelferausbildung. Die Entscheidung der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Bildungsstätte aufzulösen, wird kritisch reflektiert. »Das Ende des Burckhardthauses-Ost ereignete sich als Ergebnis eines deutsch-deutschen Dissenses. Die Verletzung kommt zur Sprache, ostdeutsche Erfahrungen seien … als genauso überholt angesehen worden wie die enge Kirchenbindung der Ausgebildeten«, schreibt Andreas von Maltzahn, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, in seinem Vorwort. Er würdigt die Publikation als einen Beitrag, um einen Schatz ostdeutscher Kirchengeschichte zu heben.

Glüer, Dietlind (Hg.): Das Burckhardthaus-Ost – erlebt und erinnert, Lutherische Verlagsgesellschaft Kiel, 135 S., ISBN 978-3-87505-214-7, 12,95 Euro
Bezug über den Buchhandel oder den Bestellservice Ihrer Kirchen­zeitung: Telefon (0 36 43) 24 61 61

Autor:

Online-Redaktion

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