Superintendententagung in der EKM
Vorbild Erprobungsräume

Ein gut gefülltes Programm haben die Superintendenten und Mitglieder der Kirchenleitung aus der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) während ihrer Tagung vom 22. bis 25. Mai in Mitteldeutschland absolviert. Begegnungen mit den Superintendenten der EKM, das Kennenlernen der kirchlichen Situation in der Landeskirche und die Beschäftigung mit den Erprobungsräumen standen auf ihrer Agenda.

Von André Poppowitsch

Begonnen wurde die Tagung mit einem Besuch der Superintendenten aus dem Rheinland in jeweils einem Partner-Kirchenkreis der EKM. Die Begegnungen boten Gelegenheit zu regem Austausch über Herausforderungen, Chancen und Zukunft der Kirche und eröffnete neue Perspektiven. "Die rheinischen Superintendentinnen und Superintendenten haben besonders die geistlich-optimistische Sicht ihrer Amtskollegen hervorgehoben", meint Georg Kalinna. Das mache Mut auch für den westlichen Kontext, ist der persönliche Referent von Präses Thorsten Latzel überzeugt.

Die Unterschiede der Mitgliederzahlen im Rheinland und EKM und die damit verbundenen Herausforderungen – von der Nutzung historischer Gebäude bis hin zu Gemeindestrukturen – bildeten einen Schwerpunkt des Austauschs. "Es ist ein Unterschied, ob man es als Kirche mit einer Gesellschaft zu tun hat, in der neun Prozent Christen leben, oder in einer Gesellschaft, in der es über 40 Prozent sind", so Kalinna.

Im Mittelpunkt der Studienreise stand die Beschäftigung mit den Erprobungsräumen in der EKM. Christian Fuhrmann, Thomas Schlegel und Jana Petri vom Dezernat Bildung und Gemeinde führten in das Thema ein. Erprobungsräume wurden seit 2017 auch in der EKiR etabliert und orientieren sich stark an dem Vorbild der EKM. Viele Fragen ähneln sich in beiden Landeskirchen: Wann und wie sollte man ein Projekt in eine dauerhafte Lösung überführen? Auf welcher Ebene sollte die Verteilung von Mitteln angesiedelt sein? Wie viele Projekte sollte man fördern, und wie sollte und kann man sie fördern? Fragen, die die Superintendenten beim Kennenlernen von sechs Erprobungsräumen praktisch erfahren konnten.

Für die Superintendenten aus dem Rheinland ist das Thema der Erprobung neuer Räume durchaus ein wichtiges Thema, das sie in unterschiedlicher Intensität in ihren Kirchenkreisen angehen. "Ein Aha-Moment war zu sehen, wie stark sich die Kirchenkreise der EKM teilweise engagieren, auch finanziell", meint Georg Kalinna.

Über die Beziehung von Kirche und Gesellschaft und den kirchlichen Einfluss auf den politischen Diskurs haben sich die Superintendenten mit André Demut vom Evangelischen Büro Thüringen ausgetauscht. Wo liegen Stolpersteine in der Verständigung? Wie wird Kirche als Partner wahrgenommen? Vor allem beeindruckte die Wahrnehmung, dass im säkularen Mitteldeutschland gerade die Fremdheit gegenüber dem Christentum eine Chance sein kann. Man begegne dem Christentum dadurch eher mit Neugier.

Autor:

Online-Redaktion

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