Faschingsgottesdienst
Bunt kostümiert in der Kirche

Ungewöhnlich: Pfarrerin Marie-Luise Zott trug statt Talar ein buntes Kostüm. Auch Organist Frank Werner hatte sich verkleidet. | Foto: Veit Rösler
  • Ungewöhnlich: Pfarrerin Marie-Luise Zott trug statt Talar ein buntes Kostüm. Auch Organist Frank Werner hatte sich verkleidet.
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Unter dem Motto „Welche Maske trägst du?“ hat in Plessa im Pfarrbereich Elsterwerda (Kirchenkreis Bad Liebenwerda) der erste Faschingsgottesdienst der Region stattgefunden.

Von Veit Rösler

Die Resonanz war derart groß, dass über eine Wiederholung und einen Ausbau der Veranstaltung nachgedacht wird. So viele Besucher waren schon lange nicht mehr in der Kirche in Plessa. Insgesamt 130 Gäste konnten von den Mitgliedern des Gemeindekirchenrates gezählt werden. Mit dabei waren Fledermäuse, Einhörner, Wölfe und falsche Polizeibeamte. Auch das Prinzenpaar des Plassaer Carneval Clubs war gekommen und nahm in der ersten Reihe Platz.

„Ich bin absolut überwältigt. Damit haben wir nicht gerechnet“, meint Pfarrerin Marie-Luise Zott, neben Organist Frank Werner ebenfalls im Faschingskostüm erschienen. Marie-Luise Zott war bei einem Kinderfasching auf die Idee gekommen und hatte Verbindung zum örtlichen Karnevalsverein PCC aufgenommen. Zunächst gab es von der Pfarrerin passend zum Thema des diesjährigen Karnevalsmottos „Durch Zukunft und Vergangenheit, der PCC reist durch die Zeit“ einen Blick zurück in die Ursprünge des Karnevals, aus geschichtlicher und religiöser Sicht. Denn: Ohne Kirche kein Karneval! Die bunte Jahreszeit wird überall auf der Welt modifiziert etwas anders gefeiert.

Und auch daran wurden die Gottesdienstbesucher erinnert: Wichtigster Termin für die Karnevalsveranstaltungen ist eigentlich der Aschermittwoch und damit das Ende der Faschingszeit. An diesem Tag ist bekanntlich „alles vorbei“. Denn dann beginnt die Fastenzeit. Der Termin des Aschermittwoch hängt unmittelbar vom Termin des Osterfestes ab. Im Jahr 325 wurde auf dem Konzil von Nicäa das Osterdatum auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Um 600 legte Papst Gregor der Große eine 40-tägige Fastenzeit vor Ostern fest, die an die Zeit erinnern soll, die Jesus Christus in der Wüste verbracht hat. Eigentlich ist das Osterfest an das jüdische Passahfest gekoppelt und dieses wiederum an die Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr.


"So viele Besucher waren schon lange nicht mehr in der Kirche in Plessa "

Grund für das Faschingsspektakel sei die Möglichkeit, dass die Menschen vor der Fastenzeit noch einmal ausgelassen feiern sollten, so Pfarrerin Marie-Luise Zott. Einigen Teilnehmern ist immer schon aufgefallen, dass es sehr kurze und sehr lange Karnevalsperioden gibt. Die Länge einer Karnevalssession ist wiederum mit der astronomischen Berechnung abhängig vom beweglichen Datum des an den ersten Frühlingsvollmond gekoppelten Osterfestes. Danach ist der Aschermittwoch am 46. Tag vor dem Ostersonntag. Der frühestmögliche Aschermittwochstermin ist der 4. Februar, am spätesten klappt das am 10. März.
Neben zum Faschingsfest passenden Bibelzitaten und Aktionen während des Gottesdienstes wurde auch gemeinsam gesungen.

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