Kirche Schlagenthin
Apostel und Propheten sollen zurückkehren

Freigabe per Fingerdruck: Norbert Dierkes und Ines Sommer geben die Spendenplattform frei. | Foto: Oliver Gierens
  • Freigabe per Fingerdruck: Norbert Dierkes und Ines Sommer geben die Spendenplattform frei.
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Die Kirche in Schlagenthin im Kirchenkreis Elbe-Fläming ist leicht zu übersehen, denn sie besitzt keinen Kirchturm mehr.

Von Oliver Gierens

Doch bis vor gut elf Jahren war das noch das geringste Problem in dem kleinen Gotteshaus, das größtenteils im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Seit 2011 wurde zunächst das undichte Dach restauriert, dann der Innenraum schrittweise in Angriff genommen. Auf der Kassettendecke haben Restauratoren die prächtigen Engelsgemälde wieder freigelegt, die mittlerweile sogar Besucher aus der Ferne anziehen. Jetzt wollen die Kirchengemeinde und der Förderverein auch die Gemälde entlang der Empore restaurieren und greifen dabei auf ein ungewöhnliches Spendenprojekt zurück.

Unterstützung bekommen die Schlagenthiner von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung. Die hat eine Fördersumme von 50 940 Euro zugesagt. Das sind etwa zwei Drittel der veranschlagten Restaurierungskosten. Den Rest müssen Gemeinde und Förderverein selbst aufbringen. Das funktioniert über ein Crowdfundingprojekt. Das englische Wort bedeutet etwa „Gemeinschaftsfinanzierung“. Die Idee ist simpel: Viele Menschen geben einen kleinen oder auch größeren Betrag für ein bestimmtes Projekt, so dass am Ende eine hinreichende Summe zusammenkommt. Hier kommt die Sparkasse MagdeBurg ins Spiel: Über die Crowdfunding-Plattform „99 Funken“, ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Sparkassen, ruft sie zu Spenden für die Restaurierung der Schlagenthiner Kirche auf. Für jeden gespendeten Euro legt sie zwei weitere obendrauf, maximal bis zu der zugesagten Spendensumme von 50 940 Euro. Dabei gibt es eine Bedingung: 7500 Euro müssen mindestens an Spenden eingehen, sonst erhalten die Unterstützer ihr eingezahltes Geld wieder zurück.

Der Vorsitzenden des Fördervereins der Kirche Schlagenthin, Rüdiger Schnapp, sieht da kein Problem. Denn der 2008 gegründete Verein hat bisher alle Sanierungen der kleinen Kirche erfolgreich finanziell unterstützt, aber auch immer persönlich mit angepackt. „Das Schöne an unserem Verein ist, nicht jeder muss alles können, sondern jedes Mitglied kann eine Sache besonders gut. So ergänzen wir uns gegenseitig“, sagt Monika Pilz, die sich ebenfalls im Verein engagiert. Bis Anfang Januar müssen genügend Spender überzeugt werden. Erst dann können die etwa zweijährigen Sanierungsarbeiten beginnen. Damit werden die derzeit unter vier Farbschichten verborgenen Malereien – vom Chor aus gesehen links offenbar Wappen, in der Mitte Propheten und rechts die zwölf Apostel – schon bald wieder die kleine Dorfkirche zieren.

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Online-Redaktion

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