Predigttext zum Sonntag
Zeitgemäße Mission

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Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Matthäus 28, Vers 19 + 20

Mission – lange Zeit galt dieser Begriff als verbrannt. Zu viel Missbrauch wurde in seinem Namen getrieben, sodass er kirchlich eher vermieden wurde. In gewisser Weise spielte auch die volkskirchliche Struktur der Kirchen in Deutschland eine Rolle. Denn wie und wer soll missioniert werden, wenn sowieso der Großteil der Menschen getauft und Kirchenmitglied ist. Doch inzwischen hat sich das Bild deutschlandweit und im Besonderen in Ostdeutschland gewandelt. Weltweit gibt es kein Land, in dem die Menschen mit Gott und Religion so wenig anfangen können, wie in den neuen Bundesländern. Mit dieser Entwicklung ist Mission wieder neu ins Blickfeld unseres Nachdenkens und Handelns gerückt. Auf verschiedene Weise versuchen alle Kirchen Raum zu schaffen für Mission, sei es durch Erprobungsräume oder missionarische Pfarrstellen. Mission ist wieder ein Thema, was uns beschäftigt.

Damit nähern wir uns wieder der zentralen Aufgabe, die Jesus seinen Jüngern aufgetragen hat: Menschen aus allen Völkern hineinzurufen in die Lebens- und Lerngemeinschaft mit ihm dem Auferstandenen. Das ist das Ziel von Mission, dass ein Mensch den Ruf Jesu in die Nachfolge hört und diesem folgt, das heißt Jünger wird und bleibt. Dafür, dass dies geschehen kann, sind zwei Dinge notwendig. Erstens: Dass wir hingehen zu den Menschen. Und, dass wir hineinkommen in ihre Lebenswirklichkeit, ihnen begegnen, sie uns und wir sie kennenlernen, mit ihren Träumen und Ängsten, ihren Stärken und Schwächen. Zu dem Hingehen gehört dann auch zweitens dazu, dass das Leben dieser Menschen mit Gott in Verbindung gebracht wird. Er selbst in Wort und Sakrament redet und so Menschen zu Jüngern werden.

So sind wir gerufen, an dem Ort, an den uns Gott gestellt hat, unsere Umwelt wahrzunehmen, für unseren Nächsten da zu sein. Zu erkennen, was treibt ihn um und diese Sehnsüchte und Ängste mit dem, was Jesus sagt, ins Gespräch zu bringen, um so in der Lage zu sein, ihm das Evangelium so sagen zu können, dass er oder sie es hören und verstehen kann.

Pfarrer Friedemann Liebscher, Marienberg

Pfarrer Friedemann Liebscher, Marienberg | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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