Wort zur Woche
Vom Stimmengewirr zur Herzensstimme

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Wort zur Woche Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.
Hebräer 3, Vers 15

Hören und gehorchen, das ist nicht ein und dasselbe. Ich höre viel, wenn der Tag lang ist. Ich höre, wenn jemand zu mir spricht, mich ruft, mir eine Wahrheit an den Kopf wirft. So etwas überhöre ich auch mal gerne. Denn wenn ich mich auf gesagte Worte einlasse, dann müsste ich auch darauf reagieren und Stellung beziehen. Das will ich im Moment nicht. Das ist mir im Augenblick unangenehm. Das überhöre ich aktiv.
Zugegeben, es wird viel geredet. Und mindestens genauso viel geht zum einen Ohr rein und zum andern wieder raus. Besser ist das manchmal. Alles aufnehmen und abspeichern? Wer kann das schon und wer will es überhaupt. Die Frage ist: Was bleibt hängen? Was sollte ich behalten in meinen Gedanken? Ganz tief drin? Der Evangelist Lukas schreibt: „Maria aber bewahrte alles, was geschehen (gesagt) war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“
Ganz anders der große Dr. Faust. „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, spricht er in der gleichnamigen Tragödie. Die Wissenschaft konnte den Erkenntnisdurst des großen Denkers nicht stillen. Und so lässt ihn Goethe mit dem Gedanken an die Verheißungen der Religion spielen. Er hört etwas. Aber er begreift es nicht. Kann er nicht? Will er nicht? Was ist los?
„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht (…)“, schreibt der Verfasser des Briefs an die Hebräer. Er beginnt seinen Brief mit den Worten „Am Ende dieser Tage hat Gott zu uns geredet durch den Sohn.“ Und dieser Jesus Christus hat damals so einiges gesagt. Und spricht mit seiner Stimme durch die Zeiten. Er spricht auch heute Menschen an: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ Oder: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“ Und: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Danke für diese Stimme. Sie berührt mein Herz.

Paul Andreas Freyer, Lektor im Kirchenkreis Weimar

Autor:

Online-Redaktion

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