Blickwechsel
Herrnhuter Gemeine wächst in Kuba

Kuba: Eine der jüngsten Missionsprovinzen der Herrnhuter Brüder-Unität. 1997 wurde in Havanna die "Iglesia Morava" gegründet. | Foto: Andreas Herrmann
  • Kuba: Eine der jüngsten Missionsprovinzen der Herrnhuter Brüder-Unität. 1997 wurde in Havanna die "Iglesia Morava" gegründet.
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Die Landwirtschaft gehört für die Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine in Kuba einfach dazu. So betreiben die Brüder und Schwestern in Guantanamo eine Farm, auf der Guayabas, Yuca (Maniok), Süßkartoffeln und Okra-Schoten angebaut werden.

Von Andreas Herrmann

Das Feld liegt nicht weit von dem Stützpunkt der US-Navy auf Kuba. Wer weiterfährt, kann von einem Aussichtspunkt hinüberschauen auf die berüchtigte Bucht von Guantanamo.

Kuba ist eine der jüngsten Missionsprovinzen der weltweiten Brüder-Unität. 1997 wurde in Havanna die "Iglesia Morava en Cuba" gegründet. In sieben Regionen des Landes gibt es inzwischen die Moravos (spanisch für "Mähren"). Aktivitäten finden sowohl in einfachen Kirchgebäuden statt, als auch in den Häusern der Mitglieder, zum Beispiel in Santa Clara. Zwei ihrer Kirchen gibt es in der Hauptstadt Havanna. Es sind einfache Gebäude, sie haben jeweils einen Gemeinschaftsraum und recht moderne Musiktechnik.

Die Iglesia Morava wächst in Kuba. Vor allem das Bildungsideal der Herrnhuter ziehe viele an, sagt Armando Rusindo, einer von zwei Bischöfen. Sein Amtskollege Obed Martinez, der am Theologischen Seminar der Moravos in Matanzas lehrt, weist aber auch auf eine Schwierigkeit hin, mit der er zu kämpfen hat: die Mangelwirtschaft. Aus Kanada hatte man moderne Drucker bekommen, um Studienmaterial vervielfältigen zu können. Doch neue Tonerkartuschen dafür sind in Kuba nicht zu bekommen. Nun heißt es abwarten, ob ein Paket mit Kartuschen aus Kanada geschickt und auch durch den Zoll gelassen wird.


"In Kuba herrscht Mangel nicht zuletzt auch wegen des Embargos der USA"

Ob Landwirtschaft zur Selbstversorgung oder Mangel, an Tonerkartuschen – in Kuba herrscht Mangel nicht zuletzt auch wegen des Embargos der USA. Die Moravos versuchen, dagegen etwas zu tun. Als Teil einer internationalen Kirche und mit guten Verbindungen zu den Herrnhutern in den USA (Moravian Church) sind sie trotz Insellage nicht abgeschnitten. „Wir sind eine junge, wachsende Kirche mit sozialem Anspruch“, sagt Kirchenpräsidentin Tania Sanchez Fonseca.

Im Januar 2013 hatten die Moravos ihre rechtliche Anerkennung als Kirche durch einen Beschluss der Nationalen Direktion für Vereinigungen des Justizministeriums der Republik Kuba erhalten. Darüber hinaus sind sie unter anderem Mitglied des Rates der Kirchen von Kuba (CIC).

Ob die noch jungen Aktivitäten der Iglesia Morava nun ein Zeichen für die religiöse Öffnung des Landes sind, muss sich zeigen. Staatliche Beaufsichtigung aller im kubanischen Kirchenrat (CIC) vereinigten Kirchen und andere Kontrollstrukturen gehören jedoch nach wie vor zum Vorgehen der kommunistischen Regierung gegenüber den Religionsgemeinschaften.

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Online-Redaktion

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