Rezension
Suche nach Gewissheit

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Polykarp, 69 n. Chr. geboren, kannte noch den Apostel Johannes persönlich. Er wurde zum Jesusnachfolger und starb den Märtyrertod. Ein römischer Beamter forderte ihn vor der Hinrichtung auf, Christus zu verfluchen, dann würde er ihn freilassen.
Von Edgar S. Hasse
Polykarp entgegnete: „Sechsundachtzig Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie ein Leid getan; wie könnte ich meinem König und Erlöser lästern?“ Der Theologe und Sprachwissenschaftler Roland Werner widmet diesem frühen Christen in seinem neuen Buch ein eindrucksvolles Kapitel.
Mit „Faszination frühe Christen“ legt der ehemalige Vorsitzende des Jugendkongresses Christival und Generalsekretär des CVJM Deutschland eine gut lesbare, inspirierende und fundierte Darstellung der Anfänge des Christentums vor, das unter Kaiser Konstantin dem Großen ab dem vierten Jahrhundert nicht mehr verfolgt, sondern zur römischen Staatsreligion erhoben wird. Das Buch ergänzt das Standardwerk des Kirchenhistorikers Christoph Markschies „Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen“ mit einer praktischen Fragestellung: „Was wir von den ersten Generationen der Christenheit lernen können.“
Angesichts von Mitgliederschwund und schwindender Glaubenskraft geht es nicht nur um „Caritas“, sondern um „Veritas“ (Wahrheit). „Auch heute brauchen Christen die Überzeugung, dass die Sache mit Jesus wahr ist. Wir müssen Wege aus der Verunsicherung suchen und zu einer neuen Gewissheit finden“, schreibt er. Ihm ist ein Werk gelungen, das historische Tiefe mit geistlicher Relevanz verbindet und sich bei der Suche eines gelebten Christseins im 21. Jahrhundert bestens eignet.
Werner, Roland: Faszination frühe Christen und ihre Strahlkraft für unsere Zeit, Fontis, 288 S., 19,90 Euro, ISBN 978-3-03848-295-6
Autor:Online-Redaktion |
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