Interview
Der Parasit der Wahrheit

- Balanceakt: Wer lügt, dem ist es nicht immer gleich an der Nase anzusehen wie Pinocchio, der Kinderbuchfigur des italienischen Autors Carlo Collodi. Obgleich wir häufiger lügen würden, als uns bewusst ist, taugt die Lüge als Mittel zur Alltagsbewältigung nicht, sagt die Expertin, das sei zu energieaufwändig.
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Lügen: Geht das überhaupt, immer ehrlich? Und was ist mit all den kleinen und großen Alltagslügen? Warum Menschen so oft lügen und weshalb Wahrheit dennoch wichtig ist, darüber hat Susanne Schröder mit der Philosophin und Theologieprofessorin Katharina Ceming gesprochen.
Kindern schärft man ja ein, immer die Wahrheit zu sagen. Ist das eigentlich realistisch – und sinnvoll?
Katharina Ceming: Unter vier Jahren ist das sinnlos, weil Kinder bis dahin sowieso nicht lügen können. Ihnen fehlt die «Theory of mind», die Einsicht, dass andere die Welt anders betrachten könnten als sie selbst. Lügen zu können, ist tatsächlich ein Entwicklungsschritt. Die Frage ist, nicht nur an Kinder, sondern vor allem an uns selbst: Müssen wir immer unter allen Umständen bei der Wahrheit bleiben?
Autor:Online-Redaktion |
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