Judentum

Beiträge zum Thema Judentum

Glaube und Alltag

Ökumenische Bibelwoche
Buch Ester im Fokus

Stuttgart (epd). Die Ökumenische Bibelwoche 2025/2026 nimmt einen jüdischen Fokus ein. Dieses Jahr drehe sich alles um das Buch Ester aus dem hebräischen Teil der Bibel, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft mit: «Wie gehen wir mit unserer Identität und unserem Glauben um, wenn unsere Herkunft und unsere Überzeugungen uns in Gefahr bringen können?» Im Buch Ester wird berichtet, wie Ester, die Gemahlin des persischen Königs, die Juden Persiens vor der Verfolgung durch den Hofbeamten Haman...

  • 29.09.25
Feuilleton

Julia Gourfinkel
Verlegerin entdeckt jüdische Lyrikerin wieder

Mannheim (epd). Die Mannheimer Verlegerin Lisette Buchholz (persona-Verlag) will mit einer Neuauflage den lange Zeit vergessenen Gedichtband «An die Deutschen» der jüdischstämmigen Lyrikerin Julia Gourfinkel (1903-1950) aus Odessa wieder ins öffentliche Bewusstsein bringen. Am 1. Oktober jährt sich Gourfinkels Todestag zum 75. Mal. Die Texte von Gourfinkel, bekannt unter den Pseudonymen Julia Renner und später hauptsächlich Juliette Pary, seien «herbe Kost», sagte Buchholz im Gespräch mit dem...

  • 25.09.25
Aktuelles
Foto: Paul-Philipp Braun
18 Bilder

Erinnerung an NS-Opfer
Erfurter Initiative verlegt 15 Stolpersteine

Mit einer großen Aktion hat die AG Stolpersteine Erfurt mit der Bürgerstiftung Erfurt im Stadtbereich insgesamt 15 Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an Menschen, die in der Zeit zwischen 1933 und 1945 durch die Nationalsozialisten gefoltert, deportiert, vertrieben oder ermordet worden. Die Initiative geht dabei vom Künstler Gunter Demnig aus, der damit das vermeintlich weltweit größte dezentrale Mahnmal der Welt erschaffen hat. Mittlerweile sind mehr als 100 000 Steine in 31 Staaten Europas...

Feuilleton

«Gerechte unter den Völkern» im Porträt
Mut im Angesicht des Grauens

Berlin/Frankfurt a.M. (epd). 36 Frauen und Männer, die während des Holocaust ihr Leben für die Rettung von Juden riskierten, stehen im Mittelpunkt einer neuen Publikation der jüdischen Claims Conference. Das Album «Stärker als Angst» porträtiere die sogenannten «Gerechten unter den Völkern» aus verschiedenen Ländern Europas, die insgesamt mehr als 220 Menschen vor Verfolgung und Tod bewahrten, erklärte die internationale Organisation zur Präsentation am Dienstagabend im Berliner...

  • 18.09.25
Aktuelles

Jüdisches Neujahrsfest
Bischöfe mit Appell gegen Hass

Berlin (kna) Zum anstehenden jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana rufen die Bischöfe von Berlin und Brandenburg zu Haltung und Engagement auf. "Der Schutz jüdischen Lebens, die Sorge um Versöhnung zwischen den Menschen und der klare Widerstand gegen Antisemitismus sind unser aller Auftrag", schreiben der katholische Erzbischof Heiner Koch und Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in einem Grußwort. "Gerade jetzt dürfen wir uns nicht...

  • 17.09.25
Eine Welt

Projekt MemoMap
Zeitkapsel ins Prag der NS-Besatzung

Zwischen 1939 und 1945 war Prag von den Nazis besetzt. Eine interaktive Karte lässt heute mit digitaler Technik den Alltag und die Schicksale von Juden während der brutalen Verfolgung lebendig werden - Straße für Straße, Haus für Haus. Von Kilian Kirchgeßner Eigentlich wollte Erwin Ritter an jenem Tag im Juli 1941 nur einen Freund begrüßen, der in einem Kaffeehaus am Prager Wenzelsplatz saß. Drei Seiten lang ist das Gnaden-Gesuch, das er danach geschrieben hat: Höchstens einen Schritt habe er...

  • 22.08.25
Feuilleton

Michel Friedman
Publizist kritisiert «Nie Wieder!» als Plattitüde

München (epd). Der Publizist Michel Friedman warnt Politik und Gesellschaft vor Plattitüden im Kampf gegen Judenhass. «Ich kann es nicht mehr hören: 'Wir stehen an der Seite der jüdischen Menschen', 'Nie wieder!', 'Wehret den Anfängen'», sagte der frühere stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland am Dienstagabend bei einem Festakt in der Münchner Ohel-Jakob-Synagoge. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 fingen die Reden von Politikern «wirklich immer...

  • 16.07.25
Blickpunkt

Jüdisches Leben in Deutschland
Das große Schweigen

Als Rabbinerin Jasmin Andriani neulich mit einer Gruppe das Synagogen-Mahnmal in Göttingen besuchte, das an deren Zerstörung 1938 erinnert, riefen Passanten ihnen im Vorbeigehen zu: "Und was ist mit den Kindern in Gaza?" Sie sei während der ganzen Veranstaltung unruhig gewesen und habe die Umgebung beobachtet. "Man muss leider zur Zeit immer mit etwas rechnen." Von Nina Schmedding Andriani ist in Israel geboren, kam als Zweijährige nach Berlin und ist hier aufgewachsen. "Es war nie ganz...

  • 03.07.25
  • 3
Aktuelles

Kommentar
Der Preis naiver Hoffnung

Für UN-Generalsekretär António Guterres ist die Sache klar. Er sieht im Kampf Israels und im Schlag der USA gegen das iranische Atomprogramm »eine gefährliche Eskalation« und »eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit«. Er betont: »Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorn ist die Diplomatie.« Realitätsferner kann man die aktuelle Lage nicht einschätzen. Von Helmut Frank Eine wirklich »gefährliche Eskalation« wäre wohl eine Atombombe in Händen...

  • 25.06.25
Aktuelles

Jüdische Gemeinde hat Zusage zurückgezogen
"Meile der Religionen" abgesagt

Mannheim (epd). Die diesjährige "Meile der Religionen" in Mannheim findet nicht statt. Als Grund für die Absage der für den 24. Juni geplanten Veranstaltung nannten die Organisatoren am Freitagabend die gesamtpolitische Lage, die es erschwere, "mit einem sicheren und unbeschwerten Gefühl an der Veranstaltung teilzunehmen und Gäste dazu einzuladen - trotz des umfassenden Sicherheitspakets". Zudem verwiesen sie darauf, dass mehrere Gruppen - darunter die jüdische Gemeinde - ihre Zusage...

  • 23.06.25
Blickpunkt

Margot Friedländer
Die Unbeugsame

Ihre Eltern und ihr Bruder wurden von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet, Margot Friedländer schaffte es, die Schoah zu überleben. Am Freitag ist sie in ihrem 104. Lebensjahr gestorben. Von Sigrid Hoff (epd) Eine zierliche alte Dame, elegant gekleidet, mit großen wachen Augen unter dem widerspenstigen weißen Haar - die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer war noch mit mehr als 100 Jahren in all ihrer Zartheit eine beeindruckende Persönlichkeit. Nun ist die gebürtige Berlinerin,...

  • 12.05.25
Aktuelles

Sachsen-Anhalt
"Antiisraelische Meinungen und die Stimmungen machen uns Sorgen"

Magdeburg (epd). Inessa Myslitska ist seit Dezember 2024 neue Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Zugleich ist sie Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg. Sie will dem Judentum zwischen Altmark, Saale und Unstrut in der Öffentlichkeit mehr Präsenz verschaffen. Oliver Gierens hat mit ihr gesprochen. Frau Myslitska, vor anderthalb Jahren konnte Ihre Gemeinde in Magdeburg die neue Synagoge eröffnen. Der Vorgängerbau war von den Nazis zerstört...

Kirche vor Ort

Anschlagsplan auf Synagoge in Halle
Haftbefehl vollstreckt

Halle (KNA) Im Fall eines mutmaßlichen Anschlagsplans auf die Synagoge in Halle ist gegen einen 19-Jährigen ein Haftbefehl vollstreckt worden. Das Amtsgericht Halle verkündete den Haftbefehl vor einer Woche, wie die Staatsanwaltschaft Halle mitteilte. Dem Jugendlichen wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und damit verbunden der unerlaubte Besitz einer Schusswaffe vorgeworfen. Der 19-Jährige soll einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in...

  • 30.04.25
Service + Familie

Judenfeindlichkeit
Einschreiten und Polizei rufen

Berlin (KNA) Jüdinnen und Juden brauchen nach Einschätzung des Antisemitismus-Beauftragten des Landes Berlin, Samuel Salzborn, im Alltag mehr Solidarität. Berlin stehe zum Glück immer wieder gegen Rechtsextremismus auf, sagte Salzborn dem Sender rbb24. "Aber wenn es um Antisemitismus geht, sind unsere Berlinerinnen und Berliner mir manchmal noch etwas zu leise." Salzborn äußerte sich vor dem Prozessauftakt um den Angriff auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira. Dieser war im vergangenen Jahr...

  • 09.04.25
Blickpunkt

Buchenwald-Befreiung vor 80 Jahren
"Nichts hat mich je so erschüttert"

Nur wenige Kilometer entfernt von der Klassikerstadt Weimar wurde im Jahr 1937 ein Konzentrationslager gebaut. Sein Name "Buchenwald" wurde ein Synonym für die nationalsozialistischen Verbrechen. Am 11. April 1945 wurde es befreit. Von Nina Schmedding (kna) Als die Amerikaner im Frühling 1945 Buchenwald und seine Außenlager erreicht haben, schreibt Dwight D. Eisenhower, der Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte: "Nichts hat mich je so erschüttert wie dieser Anblick." Lastwagen mit darauf...

  • 03.04.25
Aktuelles

Standortentscheidung
Deutsch-Israelisches Jugendwerk lässt auf sich warten

Erfurt (epd). Für das geplante Deutsch-Israelische Jugendwerk gibt es weiterhin keine Standortentscheidung. Der israelische Botschafter Ron Prosor und Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) erklärten am Montag in Erfurt zum Antrittsbesuch Prosors bei der neuen Landesregierung lediglich, die Intensivierung des Jugendaustauschs sei ein zentrales Vorhaben in den Beziehungen zwischen Israel und dem Freistaat. Weimar hatte neben München und Wittenberg (Sachsen-Anhalt) im vergangenen Jahr...

  • 17.03.25
Feuilleton

Rezension
Homolka über Israels Frieden zwischen Schrift und Staat

In seinem neuen Buch wirft Rabbiner Walter Homolka einen Blick auf die Friedensphilosophie des Judentums und gestattet ungewohnte, tiefe Einblicke in Entwicklungen des jüdischen Selbstverständnis´. Von Paul-Philipp Braun Während diese Rezension erscheint, befindet Israel sich im Krieg. Seit dem 7. Oktober 2023 ist in dem Staat in Vorderasien nichts mehr, wie es einmal war. Der Überfall der Hamas auf das Supernova-Festival, das Massaker von Reʿim, zahlreiche Grausamkeiten nahen Kibbuzim, aber...

Feuilleton

Nationalsozialismus
Bibliothek gibt Bücher an Erben zurück

Wolfenbüttel/Wien (epd). Mehr als 80 Jahre nach der Enteignung eines jüdischstämmigen Bibliothekars aus Wien gibt die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel drei Bücher an die Erben des früheren Eigentümers zurück. Die dreibändige historische Ausgabe des satirischen Romans «Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker» von Friedrich Nicolai (1733-1811) gehörte bis 1940 dem Kunst- und Büchersammler Moriz Ritter von Grünebaum (1873-1941), wie die Bibliothek am Montag nach...

  • 08.02.25
Aktuelles

Halle
Stolpersteine gestohlen

Halle (epd). Unbekannte haben in Halle Stolpersteine gestohlen, die an jüdische Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Wie die Polizei in Halle dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, handelt es sich um fünf Stolpersteine in der Landsberger Straße. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet. Demnach hat sich die Tat bereits um den 8. oder 9. Oktober ereignet, also kurz nach dem ersten Jahrestag des Überfalls der terroristischen Hamas auf Israel am 7. Oktober...

Glaube und Alltag

Jüdische Akademie
Richtfest gefeiert

Frankfurt a.M. (epd). Der Rohbau für die Jüdische Akademie in Deutschland steht. Am Mittwoch wurde in Frankfurt am Main der Richtkranz auf den mehrgeschossigen Neubau gehoben. «Ein weiterer jüdischer Leuchtturm ist im Entstehen», sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. «Das Haus steht für die Offenheit des Judentums für andere Menschen.» Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und seinen Folgen stelle sich umso drängender die Frage,...

  • 26.09.24
Feuilleton

Oskar Schindler starb vor 50 Jahren
«Für uns war er ein Heiliger»

Als NSDAP-Mitglied rettete er 1.200 Jüdinnen und Juden das Leben: Oskar Schindler. Bis zu seinem Tod vor 50 Jahren blieb er einer größeren Öffentlichkeit unbekannt. Von Jens Bayer-Gimm (epd) Es war ein einzigartiger Menschenzug, der am 28. Oktober 1974 durch die gewundenen Gassen der Jerusalemer Altstadt stapfte. Hunderte folgten dem von Holocaust-Überlebenden getragenen Sarg zur christlichen Trauerfeier. Auf dem katholischen Friedhof auf dem Zionsberg ist in die Grabplatte eingraviert: «Oskar...

  • 26.09.24
Feuilleton

Jüdische Familiennachlässe
Bertelsmann unterstützt Digitalisierung

Gütersloh (epd). Mit 120.000 Euro unterstützt der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann das Jüdische Museum Berlin (JMB) bei der Digitalisierung seiner Verlags- und Verlegernachlässe. Damit sollen sie einer weltweit interessierten Öffentlichkeit online zugänglich gemacht werden, wie der Bertelsmann-Konzern mitteilte. Von 2024 bis 2026 stelle Bertelsmann dafür jährlich jeweils 40.000 Euro bereit. Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens sowie Stiftungen unterstützen demnach das großangelegte...

  • 19.09.24
Aktuelles

Bischof Tilman Jeremias
"Judenfeindschaft kann auch enorm entlastend sein"

Schwerin (KNA) - Die grassierenden Verschwörungstheorien haben laut dem evangelischen Nordkirchen-Bischof Tilman Jeremias psychologisch eine Entlastungsfunktion. "Judenfeindschaft kann ja auch enorm entlastend sein. Wir erleben gerade viel Krise, vieles, mit dem wir nicht klar kommen. Dann identifiziere ich eine kleine Gruppe von Menschen, die angeblich schuld daran sind. Man darf das nicht unterschätzen, wie entlastend es sein kann für Menschen, die sich sehr überfordert fühlen", sagte er am...

  • 10.09.24
Feuilleton

L U D W I G L E O P O L D
Kein Weimarer Pfarrer hat dagegen protestiert!

Ich habe etwas auf der Post zu erledigen und laufe von der Kaufstraße über den Herder-Platz zur Rittergasse. Einige Häuser weiter, auf der linken Straßenseite, noch vor dem Schirm-Geschäft Pennewitz, liegt ein kleiner Blumenstrauß auf dem Gehweg: weiße Astern, dazu ein Foto, daneben eine brennende Kerze, wie sie auf unseren Friedhöfen stehen. Ich halte an und betrachte das Foto: es zeigt einen Mann mit Hut in den 50-gern, wohl genährt, mit einem kleinen Oberlippenbart wie ihn einst "der Führer"...

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