Judentum

Beiträge zum Thema Judentum

Blickpunkt

Margot Friedländer
Die Unbeugsame

Ihre Eltern und ihr Bruder wurden von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet, Margot Friedländer schaffte es, die Schoah zu überleben. Am Freitag ist sie in ihrem 104. Lebensjahr gestorben. Von Sigrid Hoff (epd) Eine zierliche alte Dame, elegant gekleidet, mit großen wachen Augen unter dem widerspenstigen weißen Haar - die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer war noch mit mehr als 100 Jahren in all ihrer Zartheit eine beeindruckende Persönlichkeit. Nun ist die gebürtige Berlinerin,...

  • 12.05.25
Aktuelles

Sachsen-Anhalt
"Antiisraelische Meinungen und die Stimmungen machen uns Sorgen"

Magdeburg (epd). Inessa Myslitska ist seit Dezember 2024 neue Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Zugleich ist sie Vorstandsvorsitzende der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg. Sie will dem Judentum zwischen Altmark, Saale und Unstrut in der Öffentlichkeit mehr Präsenz verschaffen. Oliver Gierens hat mit ihr gesprochen. Frau Myslitska, vor anderthalb Jahren konnte Ihre Gemeinde in Magdeburg die neue Synagoge eröffnen. Der Vorgängerbau war von den Nazis zerstört...

Kirche vor Ort

Anschlagsplan auf Synagoge in Halle
Haftbefehl vollstreckt

Halle (KNA) Im Fall eines mutmaßlichen Anschlagsplans auf die Synagoge in Halle ist gegen einen 19-Jährigen ein Haftbefehl vollstreckt worden. Das Amtsgericht Halle verkündete den Haftbefehl vor einer Woche, wie die Staatsanwaltschaft Halle mitteilte. Dem Jugendlichen wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und damit verbunden der unerlaubte Besitz einer Schusswaffe vorgeworfen. Der 19-Jährige soll einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in...

  • 30.04.25
Service + Familie

Judenfeindlichkeit
Einschreiten und Polizei rufen

Berlin (KNA) Jüdinnen und Juden brauchen nach Einschätzung des Antisemitismus-Beauftragten des Landes Berlin, Samuel Salzborn, im Alltag mehr Solidarität. Berlin stehe zum Glück immer wieder gegen Rechtsextremismus auf, sagte Salzborn dem Sender rbb24. "Aber wenn es um Antisemitismus geht, sind unsere Berlinerinnen und Berliner mir manchmal noch etwas zu leise." Salzborn äußerte sich vor dem Prozessauftakt um den Angriff auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira. Dieser war im vergangenen Jahr...

  • 09.04.25
Blickpunkt

Buchenwald-Befreiung vor 80 Jahren
"Nichts hat mich je so erschüttert"

Nur wenige Kilometer entfernt von der Klassikerstadt Weimar wurde im Jahr 1937 ein Konzentrationslager gebaut. Sein Name "Buchenwald" wurde ein Synonym für die nationalsozialistischen Verbrechen. Am 11. April 1945 wurde es befreit. Von Nina Schmedding (kna) Als die Amerikaner im Frühling 1945 Buchenwald und seine Außenlager erreicht haben, schreibt Dwight D. Eisenhower, der Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte: "Nichts hat mich je so erschüttert wie dieser Anblick." Lastwagen mit darauf...

  • 03.04.25
Aktuelles

Standortentscheidung
Deutsch-Israelisches Jugendwerk lässt auf sich warten

Erfurt (epd). Für das geplante Deutsch-Israelische Jugendwerk gibt es weiterhin keine Standortentscheidung. Der israelische Botschafter Ron Prosor und Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) erklärten am Montag in Erfurt zum Antrittsbesuch Prosors bei der neuen Landesregierung lediglich, die Intensivierung des Jugendaustauschs sei ein zentrales Vorhaben in den Beziehungen zwischen Israel und dem Freistaat. Weimar hatte neben München und Wittenberg (Sachsen-Anhalt) im vergangenen Jahr...

  • 17.03.25
Feuilleton

Rezension
Homolka über Israels Frieden zwischen Schrift und Staat

In seinem neuen Buch wirft Rabbiner Walter Homolka einen Blick auf die Friedensphilosophie des Judentums und gestattet ungewohnte, tiefe Einblicke in Entwicklungen des jüdischen Selbstverständnis´. Von Paul-Philipp Braun Während diese Rezension erscheint, befindet Israel sich im Krieg. Seit dem 7. Oktober 2023 ist in dem Staat in Vorderasien nichts mehr, wie es einmal war. Der Überfall der Hamas auf das Supernova-Festival, das Massaker von Reʿim, zahlreiche Grausamkeiten nahen Kibbuzim, aber...

Feuilleton

Nationalsozialismus
Bibliothek gibt Bücher an Erben zurück

Wolfenbüttel/Wien (epd). Mehr als 80 Jahre nach der Enteignung eines jüdischstämmigen Bibliothekars aus Wien gibt die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel drei Bücher an die Erben des früheren Eigentümers zurück. Die dreibändige historische Ausgabe des satirischen Romans «Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker» von Friedrich Nicolai (1733-1811) gehörte bis 1940 dem Kunst- und Büchersammler Moriz Ritter von Grünebaum (1873-1941), wie die Bibliothek am Montag nach...

  • 08.02.25
Aktuelles

Halle
Stolpersteine gestohlen

Halle (epd). Unbekannte haben in Halle Stolpersteine gestohlen, die an jüdische Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Wie die Polizei in Halle dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, handelt es sich um fünf Stolpersteine in der Landsberger Straße. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet. Demnach hat sich die Tat bereits um den 8. oder 9. Oktober ereignet, also kurz nach dem ersten Jahrestag des Überfalls der terroristischen Hamas auf Israel am 7. Oktober...

Glaube und Alltag

Jüdische Akademie
Richtfest gefeiert

Frankfurt a.M. (epd). Der Rohbau für die Jüdische Akademie in Deutschland steht. Am Mittwoch wurde in Frankfurt am Main der Richtkranz auf den mehrgeschossigen Neubau gehoben. «Ein weiterer jüdischer Leuchtturm ist im Entstehen», sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. «Das Haus steht für die Offenheit des Judentums für andere Menschen.» Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und seinen Folgen stelle sich umso drängender die Frage,...

  • 26.09.24
Feuilleton

Oskar Schindler starb vor 50 Jahren
«Für uns war er ein Heiliger»

Als NSDAP-Mitglied rettete er 1.200 Jüdinnen und Juden das Leben: Oskar Schindler. Bis zu seinem Tod vor 50 Jahren blieb er einer größeren Öffentlichkeit unbekannt. Von Jens Bayer-Gimm (epd) Es war ein einzigartiger Menschenzug, der am 28. Oktober 1974 durch die gewundenen Gassen der Jerusalemer Altstadt stapfte. Hunderte folgten dem von Holocaust-Überlebenden getragenen Sarg zur christlichen Trauerfeier. Auf dem katholischen Friedhof auf dem Zionsberg ist in die Grabplatte eingraviert: «Oskar...

  • 26.09.24
Feuilleton

Jüdische Familiennachlässe
Bertelsmann unterstützt Digitalisierung

Gütersloh (epd). Mit 120.000 Euro unterstützt der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann das Jüdische Museum Berlin (JMB) bei der Digitalisierung seiner Verlags- und Verlegernachlässe. Damit sollen sie einer weltweit interessierten Öffentlichkeit online zugänglich gemacht werden, wie der Bertelsmann-Konzern mitteilte. Von 2024 bis 2026 stelle Bertelsmann dafür jährlich jeweils 40.000 Euro bereit. Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens sowie Stiftungen unterstützen demnach das großangelegte...

  • 19.09.24
Aktuelles

Bischof Tilman Jeremias
"Judenfeindschaft kann auch enorm entlastend sein"

Schwerin (KNA) - Die grassierenden Verschwörungstheorien haben laut dem evangelischen Nordkirchen-Bischof Tilman Jeremias psychologisch eine Entlastungsfunktion. "Judenfeindschaft kann ja auch enorm entlastend sein. Wir erleben gerade viel Krise, vieles, mit dem wir nicht klar kommen. Dann identifiziere ich eine kleine Gruppe von Menschen, die angeblich schuld daran sind. Man darf das nicht unterschätzen, wie entlastend es sein kann für Menschen, die sich sehr überfordert fühlen", sagte er am...

  • 10.09.24
Feuilleton

L U D W I G L E O P O L D
Kein Weimarer Pfarrer hat dagegen protestiert!

Ich habe etwas auf der Post zu erledigen und laufe von der Kaufstraße über den Herder-Platz zur Rittergasse. Einige Häuser weiter, auf der linken Straßenseite, noch vor dem Schirm-Geschäft Pennewitz, liegt ein kleiner Blumenstrauß auf dem Gehweg: weiße Astern, dazu ein Foto, daneben eine brennende Kerze, wie sie auf unseren Friedhöfen stehen. Ich halte an und betrachte das Foto: es zeigt einen Mann mit Hut in den 50-gern, wohl genährt, mit einem kleinen Oberlippenbart wie ihn einst "der Führer"...

Feuilleton
Foto: epd-bild
2 Bilder

Ephraim Kishon
Satire für das Land der Täter

Der vor 100 Jahren geborene Holocaust-Überlebende Ephraim Kishon ist einer der erfolgreichsten Satiriker des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Kishon habe seinen Erfolg als Glück und Zufall gewertet, sagte die Kishon-Biografin Silja Behre im Gespräch mit Stephan Cezanne. Sein Verlag habe ihn seit den 1960er Jahren allerdings auch mit einer ausgeklügelten Marketingstrategie gefördert. Der israelische Schriftsteller, Theater- und Filmregisseur Kishon wurde als Ferenc Hoffmann am 23....

  • 30.08.24
Eine Welt

Archiv des Vatikan
Jüdische Bittschreiben entdeckt

Der Münsteraner Historiker Hubert Wolf hat mit seinem Team in den Vatikanischen Archiven rund 10.000 Bittschreiben jüdischer Menschen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs an den Papst gefunden. Mit der Entdeckung dieser Bittschreiben habe er überhaupt nicht gerechnet, sagte Wolf. Von  Almut Siefert (epd) Der Kirchenhistoriker und sein Team untersuchen seit 2020 im Archiv des Vatikan die Zeit zwischen 1939 und 1958, als Pius XII. Oberhaupt der katholischen Kirche war. «Warum uns mit der...

  • 27.08.24
Aktuelles

Freitag vor 1
Unsere Seite 1 - Gedanken zum Israelsonntag

Wissen Sie, welchen Sonntag die EKD-Gliedkirchen übermorgen begehen? Der 10. Sonntag nach Trinitatis ist traditionell der „Israelsonntag“. Vielen wird er kein Begriff mehr sein. Hatte er in früheren Jahrhunderten eine antijüdische Schlagseite, erinnert er inzwischen an die Verbundenheit zwischen Christen und Juden. Das scheint in diesen Monaten umso mehr geboten zu sein. Denn während sich unsere Gesellschaft sonst permanent für ihre vermeintlich große Toleranz und Offenheit feiert, ist der...

  • 02.08.24
  • 3
Aktuelles

Katholikentag
Erster Stolperstein für Erfurt

Erfurt (epd) - Während des 103. Deutschen Katholikentags wird erstmals in der Stadt Erfurt ein Stolperstein verlegt. Er erinnere an Karl Klaar, der in der Stadt gewohnt und ein Geschäft betrieben habe, teilte die Stadt mit. Der jüdische Kaufmann war ab 1930 in mehrere Heilanstalten eingewiesen worden und wurde am 28. November 1940 innerhalb der «Euthanasie»-Mordaktion T4 der Nazis an behinderten Menschen in Bernburg ermordet. Der Katholikentag, der vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt...

  • 15.05.24
Aktuelles

Pessach
Landesgemeinde feiert Fest der Freiheit

Erfurt (epd) - Thüringens Jüdische Landesgemeinde hofft zum Pessach-Fest auf Frieden für Israel. Als Fest der Freiheit sollte es alle Jüdinnen und Juden unabhängig vom Grad ihrer Religiosität im Kampf gegen den Terrorismus der Hamas stärken, sagte der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Zudem solle das Fest auch die nichtjüdischen Freundinnen und Freunde zur tatkräftigen Solidarität ermutigen. Hintergrund Das jüdische Pessachfest erinnert an den biblisch überlieferten...

  • 25.04.24
Aktuelles

Neuerscheinung
Jüdische Wuzeln entdecken

Die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen hat die Publikation „Juden in Thüringen. Vom Kaiserreich bis zum Ende der DDR“ des Historikers Rainer Borsdorf aus Ilmenau herausgegeben. Der evangelische Christ engagiert sich unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau. „Jüdische Wurzeln entdecken und jüdische Kultur heute in Thüringen und Umgebung fördern – das ist nicht nur mein Beruf, sondern meine Leidenschaft!“, sagt Rainer Borsdorf. „Als Kirche und als...

Feuilleton
Ausstellung "Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval" im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln  | Foto: epd-bild/Guido Schiefer
4 Bilder

Ausstellungen
Schalom und Alaaf

Eine Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum zeichnet ab Mittwoch die Geschichte des jüdischen karnevalistischen Lebens in Köln bis in die Gegenwart nach. Jüdische Karnevalisten fordern angesichts der gestiegenen Bedrohung Solidarität. Von Claudia Rometsch (epd) Hans Tobar war durch und durch Karnevalist. Bereits mit 17 Jahren startete der 1888 geborene jüdische Kölner seine Karriere als gefragter Büttenredner. Selbst der Ausschluss aus dem Karneval und die Flucht vor den Nationalsozialisten...

  • 11.11.23
Blickpunkt

Warnungen zum Pogrom-Gedenken
"Keine falsch verstandene Toleranz mit Islamisten"

Von Johannes Senk (kna) Etwa 2.000 Teilnehmer wurden erwartet, am Ende kamen weit über 8.000 - eine propalästinensische Demonstration in Berlin hat am Wochenende deutlich den Rahmen gesprengt. Die Polizei berichtete von 68 Festnahmen und 36 Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Volksverhetzung. Ansonsten sei die Stimmung zwar laut, aber nicht aufgeheizt gewesen, erklärten die Behörden. Bilder von den Menschenmassen in Berlin dominieren dennoch weiterhin die Sozialen Medien in Deutschland....

  • 08.11.23
AktuellesPremium
Foto: epd-bild/Jens Schlüter
5 Bilder

Neue Synagoge
Eine Wunde heilt

Freude und Leid liegen für die jüdische Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt derzeit nah beieinander. Kurz nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel ist in Dessau-Roßlau der erste Synagogen-Neubau in dem Bundesland seit der Wende eröffnet worden. Von Oliver Gierens Dessau-Roßlau ist berühmt als Stadt des Bauhauses, der legendären Architekturschule der klassischen Moderne. Doch auch ein ganz anderes Gebäude prägte einst das Bild der Stadt – wenn auch nur für 30 Jahre. 1908 erhielt die jüdische Gemeinde...

  • 26.10.23
Aktuelles

Wahlen
Jüdische Gemeinde Frankfurt: Wahlerfolg der AfD verstört

Frankfurt a.M. (epd) - Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main hat sich «verstört» über den Wahlerfolg der AfD bei der Landtagswahl in Hessen geäußert. Dies müsse als Auftrag zum Handeln verstanden werden, teilte sie am Montag mit. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hat die AfD am vergangenen Sonntag im Vergleich zur Wahl 2018 um 5,3 Prozentpunkte zugelegt und 18,4 Prozent der Stimmen erzielt. «Wenn eine Partei, die Geschichtsrelativierung und -revisionismus, Rassismus und...

  • 10.10.23

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