Ausgezeichnet
Friedländer Preis für Achava
- Die Preisträger von Achava: Professor Jascha Nemtsov, wissenschaftlicher Berater, Kulturwissenschaftlerin Professorin Ingeborg Henzler, die Achava für den Preis vorgeschlagen hat, Louis Lindenborn, zukünftiger Leiter Partnerschaft und Entwicklung der Stiftung Sendehalle Weimar, Philipp Wiegandt, Gestaltung Achava, Angelika Kranz, Public Relations Achava Festspiele Thüringen
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Margot Friedländer Preis 2025 für die ACHAVA אחווה Festspiele Thüringen
Die Achava Festspiele Thüringen erhalten den Margot-Friedländer-Preis 2025. Die Margot Friedländer Stiftung hat fünf Initiativen und Personen für ihr Engagement für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie ausgezeichnet. Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden am Dienstagabend im Rahmen einer Preisverleihung im Allianz Forum in Berlin, moderiert von Pinar Atalay, verliehen. Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Altbundespräsident Joachim Gauck, Matthias Döpfner, Iris Berben und Max Raabe.
Die Bewerbungen seien ein "starkes Zeichen der Hoffnung in einer Zeit, in der die Würde des Menschen und das Leben in Freiheit und Demokratie immer bedrohlicheren Angriffen ausgesetzt sind,“ erklärt die Vorsitzende der Jury und Frau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender.
Achava wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. „Ihr persönliches Engagement für interkulturelle und interreligiöse Verständigung über so viele Jahre, aber auch das vieler Beteiligter an den Achava Festspielen haben uns sehr beeindruckt", so Büdenbender.
Seit 2015 bieten die Achava Festspiele ein vielfältiges Programm mit jährlich bis zu 50 Veranstaltungen. Zeitzeugengespräche, Schüler-Foren im Thüringer Landtag, Workshops in Musik, Kunst und Medien leisten einen Beitrag zur historischen Aufklärung und zur Demokratievermittlung. "Glaube + Heimat" ist langjähriger Medienpartner des Festivals. „Der Preis macht uns stolz und bestätigt, dass die Botschaft von Dialog und Verständigung Anklang und Wertschätzung findet. Das motiviert uns sehr", sagt Martin Kranz, Festival-Leiter und Vereinsvorsitzender.
Achava ist einer der fünf Preisträger in diesem Jahr. Der erste Preis ging an die Evangelische Jugendarbeit Wurzen (Sachsen) für deren langjähriges Engagement zur Aufarbeitung von NS-Verbrechen und den Einsatz gegen Antisemitismus. Unter anderem recherchieren die Jugendlichen den Angaben zufolge in ihrem Projekt «GrenzGeschichten» die Lebensgeschichten von NS-Opfern in der Region und machen diese sichtbar.
Der 1973 gegründete FC Ente Bagdad aus Mainz wurde für sein Engagement als integrativer Fußballverein ausgezeichnet. Menschen verschiedener Herkunft und religiösen Glaubens fänden hier eine Gemeinschaft, deren Einsatz weit über das Fußballfeld hinaus gehe.
Die Content Creatorin, Tiktokerin und Buchautorin Susanne Siegert wurde mit dem Margot Friedländer Persönlichkeitspreis geehrt. Mit unermüdlichem Einsatz kläre sie in den Sozialen Medien junge Menschen über die Verbrechen der Nationalsozialisten auf, hieß es zur Begründung.
Der Margot Friedländer Schulpreis ging an die Realschule und das Gymnasium Korschenbroich (Nordrhein-Westfalen) für das Engagement der Schülerinnen und Schüler zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus innerhalb wie außerhalb der Schule und für die engagierte Wissensvermittlung von Jugendlichen für Jugendliche.
Insgesamt waren 329 Bewerbungen und Vorschläge für die Preise eingegangen. Die Juryvorsitzende Elke Büdenbender sprach von einem starken Zeichen der Hoffnung in einer Zeit, «in der die Würde des Menschen und das Leben in Freiheit und Demokratie immer bedrohlicheren Angriffen ausgesetzt sind». Die «überwältigende Resonanz» auf die Ausschreibung des Preises und das vielfältige Engagement junger und älterer Menschen, über die Erinnerung an die NS-Verbrechen Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen, «haben uns sehr bewegt», erklärte die Ehefrau des Bundespräsidenten. Der Preis wird seit vergangenem Jahr verliehen.
Die 2023 gegründete Margot-Friedländer-Stiftung setzt sich im Sinne ihrer Stifterin, der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (1921-2025), für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie ein. Schirmherr der Stiftung ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Friedländer war am 9. Mai dieses Jahres im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben. Als Jüdin war die gebürtige Berlinerin in der NS-Zeit in das KZ Theresienstadt verschleppt worden. Sie emigrierte später in die USA und kam mit 88 Jahren zurück nach Berlin.
(mit epd)
Tipp
Treffen Sie G+H am 21. September, 14 bis 18 Uhr, zum Achava-Familienfest im E-Werk in Eisenach.
Autor:Willi Wild |
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