KEK
Europäische Brückenbauer

Cedric Triebe: Delegierter der EKD aus Mitteldeutschland für die Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen in Tallin | Foto: Foto: EKM
  • Cedric Triebe: Delegierter der EKD aus Mitteldeutschland für die Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen in Tallin
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Es war beeindruckend, umwerfend, vielseitig“, sagt Cedric Triebe. „All die Erlebnisse und Eindrücke, bereichernd, hoffnungsfroh und etwas überwältigend.“ Dem 19-jährigen Studenten, der als Delegierter der EKD in den vergangenen Tagen an der Vollversammlung der Konferenz europäischer Kirchen (KEK) im estnischen Tallinn teilnahm, gehen die Eigenschaftswörter aus, wenn er von seinen Reiseeindrücken berichten soll.

Von Benjamin Lassiwe

Zur KEK gehören 114 orthodoxe, evangelische, altkatholische und anglikanische Kirchen aus ganz Europa. Eine bedeutende europäische Kirche allerdings gehört nicht mehr dazu: Die Russisch-Orthodoxe Kirche lässt seit 2009 ihre Mitgliedschaft in dem Kirchenbündnis ruhen. Im Unterschied zum Weltkirchenrat und dessen Vollversammlung im vergangenen Jahr in Karlsruhe waren in Tallinn deswegen keine Vertreter der russischen Orthodoxie zugegen. Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg in der Ukraine allerdings war um so mehr ein Thema der Vollversammlung, die unter anderem forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. „Die Aufnahme der Orthodoxen Kirche der Ukraine in die KEK ist ein starkes Zeichen gewesen, dass die Ukraine zu Europa gehört und die Kirchen dort der Familie der europäischen Kirchen angehören“, sagt Cedric Triebe. Allerdings hat die Serbisch-Orthodoxe Kirche nach der Aufnahme der Ukrainer beschlossen, ihre Mitgliedschaft in der KEK ebenfalls ruhen zu lassen.
Natürlich war Triebe nicht der einzige Deutsche in Tallinn. Auch der Leiter der Auslandsabteilung der EKD, Frank Kopania, gehörte zur Delegation. In Tallinn wurde er einstimmig zum Vizepräsidenten der KEK gewählt – nach dem ehemaligen Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm als Moderator des ÖRK-Zentralausschusses besetzte die EKD damit ein weiteres wesentliches Amt in der Ökumene. „Die KEK baut Brücken für Kirchen und religiöse Organisationen, damit sie ihre Anliegen und Überzeugungen in den politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess Europas einbringen können“, sagt Kopania. „Unter Gottes Segen sind wir dazu aufgerufen, gerechte und friedliche europäische Gesellschaften mitzugestalten, die die Würde aller Menschen und der gesamten Schöpfung achten.“
Doch was die KEK ist und was sie macht, ist in Deutschland weitgehend unbekannt. „Das ist ein Problem der KEK“, sagt Triebe, der gern bereit ist, auch bei Gemeindeabenden und ähnlichen Veranstaltungen über die Arbeit der KEK zu berichten. In Brüssel jedenfalls werde die Organisation als Stimme der Kirchen in der Europa geschätzt. „Es geht nicht immer nur um theologische Arbeit“, sagt Triebe. „Es geht auch um die konkrete politische Lobbyarbeit bei der EU und beim Europarat.“. Die KEK gebe dem Glauben eine Stimme in Europa und beeinflusse damit die Politik.

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Online-Redaktion

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