EKM-Synode
Tiefgreifende Veränderungen

Landesbischof Friedrich Kramer bei seinem Bericht | Foto:  Willi Wild
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Der Präsident des Landeskirchenamtes ist für seinen nüchternen Pragmatismus bekannt. Am Ende der Diskussion nach der Einbringung des Gemeindereferentengesetzes sagte Jan Lemke: „Ich möchte darauf hinweisen, dass der Verkündigungsdienst am besten so gestaltet werden sollte, dass auch Zimmerleute, Fischer und bekehrte Soldaten Chancen haben, bei uns tätig zu werden, denn ansonsten wären weite Teile des Neuen Testaments ausgefallen.“

Von Willi Wild

Die Synodalen folgten der Logik und sprachen sich mit überwältigender Mehrheit für das neue Berufsbild im gemeindlichen Dienst mit pastoraler, missionarischer und diakonischer Ausgestaltung aus. Damit ist nun der Weg frei, vakante Stellen in den Kirchengemeinden auch mit Seiteneinsteigern zu besetzen. Der Personalbedarf im Verkündigungsdienst ist groß und kann allein mit Absolventen der theologischen Fakultäten nicht mehr abgedeckt werden. Über die Ausgestaltung der haupt- oder nebenberuflichen Stellen können die Kirchenkreise je nach Bedarf und Eignung der Bewerber entscheiden.

Nicht alle in der EKM finden den eingeschlagenen Weg richtig. So regte sich beispielsweise im Vorfeld aus dem Pfarrverein Kritik, dass mit dem neuen Zugang zum Pfarrdienst das Theologiestudium abgewertet werden könnte. Michael Lehmann, Personal-Dezernent im Landeskirchenamt, sieht in dem neuen Berufsbild eher eine Ergänzung im Zusammenwirken mit den Pfarrern und der Gemeindeleitung. Zudem stehe die Landeskirche vor einem tiefgreifenden Transformationsprozess, so Landesbischof Friedrich Kramer in seinem Bericht vor der Synode. Ein grundlegender Paradigmenwechsel sei notwendig, so Kramer, damit die Strukturen zukünftig so beschaffen sind, „dass möglichst viele Menschen in ihnen dem Evangelium begegnen können.“

Der Präsident des Landeskirchenamtes betonte in seinem Bericht, dass angesichts sinkender Kirchenmitgliederzahlen, steigender Kosten und weniger werdender Ressourcen Einsparungen unvermeidlich werden. Finanzdezernentin Barbara Füten unterfütterte die Entwicklung mit Zahlen.

Erstmals werden die Kirchensteuereinnahmen um ungefähr acht Prozent sinken. Bislang konnte der Mitgliederrückgang durch steigende Einkommen bei den verbliebenen Mitgliedern kompensiert werden. Bis 2040 wird ein Mitgliederrückgang um 50 Prozent auf dann nur noch 350 000 evangelische Christen in Mitteldeutschland prognostiziert. Vor diesem Hintergrund müssten schnell Reformen in der EKM eingeleitet werden, so Füten.

Für 2026 sind Ein- und Ausgaben von rund 291,5 Millionen Euro vorgesehen, für das darauffolgende Jahr 284,5 Millionen Euro. Die Landeskirche rechnet dabei mit insgesamt 254 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen. Mit rund 76 Millionen Euro 2026 und 78 Millionen Euro 2027 schlagen die Personalkosten zu Buche.

Immer wichtiger werden zukünftig die sogenannten Staatsleistungen. Weil sich die Höhe der Abschlagszahlungen des Staates an der Besoldungsentwicklung des öffentlichen Dienstes orientiert, sei hier langfristig mit Einnahmezuwächsen zu rechnen.

(mit epd)

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