EKD-Synode
EKM-Regionalbischöfin kritisiert Friedensdenkschrift
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Dresden (red). EKD-Synodale Friederike Spengler hat die neue Friedensdenkschrift scharf kritisiert. Insbesondere zwei Punkte trieben sie besonders um, sagt die Regionalbischöfin der EKM: Die Fragen zum Thema der atomaren und nuklearen Bewaffnung sowie die Haltung der Denkschrift zum Pazifismus.
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„Ich sehe die Denkschrift als Kompromisspapier. Und es besteht Diskussionsbedarf“, so Spengler. „In unserer neuen Denkschrift wird mit der Unterscheidung zwischen dem ethischen Nein und politischem Ja in Bezug auf die atomare Bewaffnung eine für mich unhaltbare Relativierung eingeführt“, sagt Spengler. Ethisch gesehen bliebe Kirche bei einem Nein, politisch jedoch solle sie sich nun eingestehen, dass nukleare Abschreckung alternativlos sei. „Ich formuliere hier mein klares Nein: Als Kirche haben wir die Aufgabe, uns ethisch verantwortungsvoll zu äußern und nicht von politischer Alternativlosigkeit zu sprechen.“
- EKD-Friedensbeauftragter Friedrich Kramer bei der Vorstellung der Friedensdenkschrift zur Synode in Dresden
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Auch die Stellung, welche die Denkschrift zum Thema Pazifismus bezieht, findet nicht ihre Zustimmung. „Es tut mir weh, dass Pazifismus nur noch eine gesinnungsethische Spielart, ein ‚Ausdruck gelebter Frömmigkeit‘ sein soll. Das steht unserer Kirche nicht gut zu Gesicht.“
Ebenso bezog Spengler klar Position gegen die Haltung der Denkschrift zum Thema Wehrdienst. Dass der „Dienst ohne Waffe das deutlichere Zeichen des Christseins“ nicht mehr als Orientierungsangebot von Kirche gelten dürfe, wie es noch die Denkschrift von 2007 formulierte, irritiere sie. „Ich hoffe auf viel Post von Bausoldaten und Wehrdienstverweigerern.“ Diese sollten der Kirche und der Synode als Denkanstoß gelten.
Autor:Beatrix Heinrichs |
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