Noch bis zum 29. Januar gesucht
Dummheit des Jahres

Foto: pixabay.com/de/Gerd Altmann

Das Gleimhaus in Sachsen-Anhalt sucht erneut nach der „Dummheit des Jahres“. Die Dummheit scheine zu immer neuen Höchstformen aufzulaufen, teilte das „Museum der deutschen Aufklärung“ in Halberstadt mit. Im Rückblick auf das Jahr 2022 werde deshalb wieder nach der „Dummheit des Jahres“ gefragt, um damit Aufschlüsse über unsere Zeit und über den Stand der Aufklärung zu gewinnen. Im vergangenen Jahr wurde der Sturm auf das Kapitol in Washington gekürt. Bei dem Angriff auf das Parlament kam es in der US-Hauptstadt am 6. Januar 2021 zu massiver Gewalt.

Vorschläge für 2022 mit knapper Erläuterung können den Angaben zufolge noch bis zum 29. Januar eingereicht werden. Das Gleimhaus betrachte die Dummheit als eines seiner zentralen Themen, hieß es: „In gewissem Sinn war die Aufklärung im 18. Jahrhundert nichts anderes als ein Kampf gegen die Dummheit.“ Ob die Vernunft seither entscheidende Fortschritte gemacht hat, „wäre noch sehr die Frage“.

Als eine der wenigen sicheren Wahrheiten dürfe wohl gelten, dass die Dummheit nie aussterbe. Dummheit könne sprach- und hilflos machen, hieß es weiter. „Gerade hiergegen kann es helfen, ihr ins Auge zu blicken.“
Der Dumme neige besonders dazu, andere für dumm zu halten. Sich selbst halte er hingegen „für klug, da er in seiner Dummheit seine Beschränktheit nicht zu erkennen vermag“. Die Frage nach der „Dummheit des Jahres 2022“ sei deshalb anspruchsvoll. Das Amt der Jurorin übernimmt die österreichische Psychiaterin Heidi Kastner. Sie ist eine der profundesten Expertinnen für Gerichtspsychiatrie und Autorin eines Buches über die Dummheit.

Das Museum ist nach dem Literaten und Mäzen Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803) benannt, der ab 1747 in Halberstadt wirkte und dort Verwaltungsleiter des Domstifts war. Das Haus gilt als eines der ältesten deutschen Literaturmuseen.

Weitere Informationen zum Gleimhaus Halberstadt und der "Dummheit des Jahres" erhält man auf der Homepage des Museums.

(epd/red)
gleimhaus.de 

Autor:

Online-Redaktion

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