Wort zur Woche
Womit wir uns nicht zufriedengeben sollten

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Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. Matthäus 20, Vers 28

Dieses Wort ist wie ein Kompendium von Aussagen zum Leben Jesu. Erstens: Sein Kommen, sein Geborenwerden in die Welt war Dienst an den Menschen.

Ulrich Placke

Zweitens: Sein Sterben und Tod sind Teil dieses „Dienens“ und sogar dessen Ziel. Drittens: „Sein Leben geben“ meint dabei speziell das Sterben und diesen seinen Tod.

Was aber ist „Lösegeld“? Nach dem Alten Testament kann jemand, der den Tod verdient hat, für sich selbst kein „Lösegeld“ geben (2. Mose 21, Vers 30 und öfter). Jesus deutet hier also sein bevorstehendes Sterben als stellvertretend „für viele“; er ist es, der „zahlt“. Das Wort „Erlösung“ gehört hierher: Es gibt Not, aus der uns nur jemand anders „erlösen“ kann, wo alle eigene Anstrengung nicht hilft oder nicht ausreicht. Nach der Bibel gehört auch die Erfahrung von Ungenügen und misslingendem Leben zu unserem Leben, sie wird in der Begegnung mit Gott sogar erst deutlich. „Weh mir, ich vergehe!“, ruft der Prophet Jesaja beim Anblick Gottes im Tempel (6, Vers 5), „Herr, geh weg von mir!“, ruft Petrus nach dem Wunder des Fischzugs (Lukas 5, Vers 8). „Sünde“ ist dafür das Wort, Schuld die Folge, eben nicht nur als Gefühl, das man überwinden oder wegtherapieren lassen kann, sondern als Tatbestand: Ich bin schuld. Ja, ich. Es geht bis ins Mark, und es würde uns vernichten, das alles anzusehen. Wer kann uns davon erlösen?

Es ist seit Jahrhunderten gerade das Bild des gekreuzigten Jesus, das Menschen Trost gibt. Er hat sein Leben gegeben als Lösegeld für viele – ein Bild, das bis in den eigenen Tod hinein tröstet. „Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod“, dichtet Paul Gerhardt (EG 85). Trost, der nicht bis an diese letzte Schwelle reicht, genügt nicht, wir sollten uns nicht damit zufriedengeben. Gott sei Dank ist uns solcher genügender Trost gegeben. Nicht Gott „braucht“ dabei dieses „Lösegeld", diese Sühne. Wir aber brauchen sie unbedingt, um trotz allem, was dagegen spricht, getrost bis ans Ende zu leben.

Der Autor ist Pfarrer i. R, und lebt in Weimar

Autor:

Online-Redaktion

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