Wort zur Woche
In der Jackentasche werden harte Nüsse weich

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Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Psalm 103, Vers 2

Wie Musik klingt dieser Vers in meiner Seele. Das beschwingte Lied von Norbert Kissel singt sofort in mir los. Schön, dass es im Ergänzungsheft zum EG aufgenommen wurde. Wenn es vielstimmig im Satz von Gerhardt Ziegler gesungen oder vom Posaunenchor gespielt wird, dann blüht es wunderbar auf. Es macht richtig Lust, Gott mit Singen zu loben. Am Sonntag mit vielen und im Alltag für Vieles. Ich möchte mich anstiften lassen, diese Woche ganz besonders auf das Lobenswerte zu schauen.

Von dem Vers möchte ich mich aus der Ge-dankenlosigkeit herausführen lassen. Ich will mir bewusst vor Augen führen, was gut gelingt, mit meinem Einsatz und auch ohne mein Zutun. Ich werde mich freuen an denen, die mir begegnen, ihre Anregungen positiv aufnehmen, ihren Fragen ernsthaft nachgehen, ihr Lächeln spiegeln.

Klar ist: auch diese Woche wird voller Herausforderungen sein, die das Lob zu verdrängen drohen. Sie wird mir Begegnungen bescheren, die Unverständnis oder Ärger hervorrufen. Es wird Nachrichten geben, die eher nach einem Klagelied schreien. Dennoch will ich den Grund zum Loben herausfinden. Ich nehme mir vor, eine Handvoll Haselnüsse in die rechte Jackentasche zu stecken. Immer dann, wenn mir schwer Annehmbares begegnet, möchte ich die „harte Nuss“ drehen, wenden und herausfinden, welche gute Botschaft von Gott gerade diese Herausforderung für meine Seele birgt.

Auch in dem, was mich stört, möchte ich die gute Seite erkennen. Damit wird sich mein Blick auf meine Lebensumstände, auf die Menschen, die mir begegnen, auf meine Beziehung zu Gott verändern. Sicher ist Gott nicht auf mein Lob angewiesen. Aber es wird mir guttun, das Loben zu üben und die Spuren von Gottes weisem Wirken zu suchen. Wenn ich für die harte Nuss eine Idee bekommen habe, dann lasse ich sie in die linke Tasche auf der Herzseite wandern. Und ich hoffe, dass sie am Ende der Woche voll ist und der guten Gründe viele sind, Gott mein Lob zu singen.

Ingrid Sobottka-Wermke, Superintendentin im Kirchenkreis Naumburg-Zeitz

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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