Predigt
Gottes Zusage gilt noch immer
- hochgeladen von Mirjam Petermann
Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch …, dass hinfort keine Sintflut mehr komme. 1. Mose 9, Vers 15
Diesen Moment muss man festhalten, um ihn sich ins Gedächtnis einzuprägen. Nichts soll uns den Augenblick nehmen, als die Wolken ein Stück vom blauen Himmel freigaben und nach Monaten der Sintflut die Sonnenstrahlen auf die Erde fielen.
Von Ulrike Weyer
Sie wärmten Menschen und Tiere, sie sogen Wasser auf. Die Erde wurde wieder zum Lebensort. Zum ersten Mal seit Monaten sahen die Überlebenden der Katastrophe ihr Rettungsschiff von außen.
Es sind die Überlebenden, die Erfahrungen und Wissen in sich tragen, das die Welt braucht. Überlebende von klimatischen, politischen und persönlichen Katastrophen. Ich denke an die Hochwasser in Grimma: Zweimal versank die Innenstadt im Wasser der Mulde. Nach dem ersten Hochwasser 2002 packten viele an, bauten sich eine neue Existenz auf. Nach dem zweiten „Jahrhunderthochwasser“ 2013 hatte so mancher keine Kraft, kein Geld, keine Hoffnung mehr. Das Trauma hatte sich wiederholt.
Es gehört zum Wissen der Überlebenden, dass es ein „davor“ und ein „danach“ gibt und dass Ressourcen begrenzt sind, auch die geistigen und materiellen. Wie kostbar ist angesichts der Zerstörung ein Zeichen, die Zusage Gottes, dass es diese nicht mehr geben wird!
Diese Zusage Gottes, alles Leben zu schonen, ist im Gedächtnis der Menschheitsgeschichte eingegraben. In der Geschichte Noahs und im Zeichen des Regenbogens. Die Erde, Gottes Schöpfung, wurde erneut zur Heimat. Ich möchte daran festhalten und darauf vertrauen, dass wir unsere Welt, die so viele Katastrophen erlebt hat, würdig behandeln, dass sie bewohnbar bleibt für uns und „alles Leben“, über das Gott sein Zeichen in den Himmel gesetzt hat.
Die Autorin ist Superintendentin in Plauen.
Autor:Online-Redaktion |
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