Heino Falcke zum 96.
Ein bunter Strauß kluger Gedanken

- Heino Falcke, von 1973 bis 1994 Propst im Sprengel Erfurt
- Foto: Foto: Paul-Philipp Braun
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Am 12. Mai wird Heino Falcke, der langjährige Erfurter Propst, 96 Jahre alt. Er gilt als einer der wichtigsten Theologen und Vordenker der Friedlichen Revolution in der DDR. Bereits am 6. Mai haben daher Freunde von ihm, der „Ökumenische Freundeskreis“, ab 15 Uhr ins Augustinerkloster zu einem Gesprächskreis eingeladen – einem öffentlichen Disput als besonderem Geburtstagsgeschenk.
Von Angelika Reiser-Fischer
Der Berliner Journalist Gerhard Rein gehört zu den Initiatoren und Organisatoren dieser Veranstaltung. Er war von 1984 an lange Jahre Korrespondent des Süddeutschen Rundfunks in der DDR, hatte damals vielfältige Kontakte zu der sich im Umfeld der evangelischen Kirchen formierenden Friedens- und Oppositionsbewegung. Heino Falcke lernte er erstmals durch die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen Ende der 1970er-Jahre in den USA kennen. Immer wieder trat Falcke schon in jenen Jahren für politische Freiheit und gegen jede staatliche Vereinnahmung ein.
Besonders mit seinem Vortrag „Christus befreit – darum Kirche für andere“ 1972 in Dresden auf der Synode der evangelischen Kirchen der DDR sorgte er für Aufsehen. Immer wieder stritt Heino Falcke für Frieden und die Erhaltung der Umwelt. Im März 2022 war er einer der ersten Unterzeichner des Appells „Nein zum Krieg“ und setzte sich für eine Verhandlungs-Lösung des russisch-ukrainischen Krieges ein.
Gerhard Rein schätzt an Heino Falcke vor allem seine Geradlinigkeit und Klarheit. Seit vielen Jahren sind beide – und auch die Familien – befreundet. Die Veranstaltung im Augustinerkloster solle somit „ein Blumenstrauß voller Gedanken“ sein, erklärt Gerhard Rein. Heino Falckes Geburtstag sei ein guter Anlass, um öffentlich darüber nachzudenken, „wie Erfahrungen aus der DDR ins Heute reichen“, sagt er. Auch solle es darum gehen, wie Gedanken ins Weite führen könnten und wie die "Aufrüstungshysterie" den Frieden bedrohe.
Zu Wort kommen sollen unter anderem die Theologin und langjährige Ausländerbeauftragte in Brandenburg, Almuth Berger, der Schweriner Bürgerrechtler Heiko Lietz, der frühere Generalsekretär des Weltrates der Kirchen in Genf Konrad Raiser und der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow. "Denn unsere Hoffnungen", so Gerhard Rein, „reichen weiter als unsere Ängste“.
Tipp: Podiumsdiskussion des "Ökumenischen Freundeskreises", 6. Mai, 15 Uhr, Augustinerkloster
Autor:Online-Redaktion |
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