Finanzielle Gründe
Sängerbund beschließt Auflösung

Foto: epd-Bild/Peter Jülich

Wuppertal (idea) – Der seit mehr als 125 Jahren bestehende Evangelische Sängerbund (ESB/Wuppertal) löst sich auf. Das hat die Mitgliederversammlung mit der notwendigen Dreiviertelmehrheit beschlossen, teilte der bisherige Vorstand in einem Schreiben an Mitglieder und Freunde des Verbandes mit. Zu ihm gehören vor allem Chöre und Musiker innerhalb der evangelischen Kirche und der Gemeinschaftsverbände.

Der bisherige Vorsitzende, Pfarrer Uwe Hasenberg (Gevelsberg), und seine bisherige Stellvertreterin, Elke Wicke (Wuppertal), begründeten die Entscheidung mit einem „strukturellen Defizit seit vielen Jahren“. Die Corona-Pandemie habe das Chorsterben verstärkt. Zahlreiche Chöre hätten danach ihre Arbeit nicht wieder aufgenommen. Die Zahl der Mitgliedschöre und Einzelmitglieder sei stark geschrumpft. Dadurch seien auch die Mitgliedsbeiträge und Spenden deutlich gesunken. Mit der Auflösung des Vereins habe man die Insolvenz abgewendet. Wie Wicke sagte, hat der Verband in den vergangenen Jahren versucht, ein neues Standbein mit Bands und Lobpreisteams aus Gemeinden aufzubauen. Die Ausgaben dafür hätten aber die Einnahmen überstiegen. Nach Angaben von Hasenberg und Wicke gehörten dem Verband 2018 noch über 60 Chöre und mehr als 500 Einzelmitglieder an. Jetzt seien es 25 Chöre und 280 Einzelmitglieder.

Der Evangelische Sängerbund besteht seit 1898. Bis 1914 wuchs er auf fast 12.000 Mitglieder an. Sein Ziel war es, die musikalische Arbeit in Gemeinden und Gemeinschaften zu fördern. In der Mitteilung zur Auflösung heißt es, man blicke in aller Wehmut dankbar zurück: „Dankbar für das, was Gott durch den ESB geschenkt hat. Dankbar für die Menschen, die ihre Stimme eingebracht haben. Dankbar für die Musik, die uns immer wieder neu den Himmel aufgeschlossen hat.“ Alle bereits geplanten Veranstaltungen – etwa Freizeiten – würden wie angekündigt stattfinden.

Der ESB ist Mitglied im Chorverband der Evangelischen Kirche in Deutschland und im Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband. Im Sommer 2022 hatte bereits der Christliche Sängerbund (CS) seine Arbeit beendet. Zu ihm gehörten meist freikirchliche Chöre, vor allem aus der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG).

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Online-Redaktion

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