Damit es weiter singt und klingt

Praxisorientiert: Im Kirchenmusikalischen C-Seminar in Halle werden Seminaristen auf den kirchenmusikalischen Dienst in den Gemeinden vorbereitet (Symbolfoto). | Foto: epd-bild/Andrea Enderlein
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Nachwuchs: Das Kirchen-musikalische Seminar der EKM in Halle bietet von September 2019 bis Juli 2020 einen einjährigen Studiengang für nebenamtliche Kirchenmusiker an, der mit dem C-Abschluss endet. Michael von Hintzenstern sprach mit Domkantor Gerhard Noetzel, der zurzeit die Ausbildung leitet.

Das Kirchenmusikalische Seminar Halberstadt hat seit seiner Gründung im Jahre 1953 zahlreiche ehrenamtliche Kantoren ausgebildet. Zum 50-jährigen Jubiläum waren es bereits über 400. Wie viele sind seit der Verlagerung 2015 nach Halle dazugekommen?
Noetzel: Seit 2015 sind es insgesamt 31. Mit bisher sieben bis neun Studenten pro Ausbildungsjahr sind wir nie an eine Kapazitätsgrenze gekommen. Für das Studienjahr 2019/20 sind noch einige Plätze frei.

Erläutern Sie das besondere Profil der einjährigen Ausbildung.
Noetzel:
Wir arbeiten derzeit in drei Modulen: Orgel, Chorleitung und Posaunenchorleitung. Dazu gehören unter anderem die Fächer liturgisches und künstlerisches Orgelspiel, Klavier- und Partiturspiel, Blockflöten- oder Blechblasinstrumentenspiel sowie Chor- und Posaunenchorleitung. Teil der Ausbildung sind zudem Musiktheorie und Gehörbildung, Musikgeschichte und Orgelkunde, Liturgik und Hymnologie sowie theologisches Wissen. Darüber hinaus werden auch das Thema Gemeindesingen und die musikalische Arbeit mit Kindern behandelt.

Ist es auch möglich, nur einen Teilbereich zu absolvieren?
Noetzel:
Es ist möglich, die Module miteinander zu kombinieren oder auch nur ein Modul abzuschließen.

Gehört inzwischen auch der Bereich Popularmusik zu den Ausbildungsinhalten?
Noetzel:
Popularmusik ist bisher noch nicht dabei, wird aber derzeit als neues Modul vorbereitet und kann hoffentlich bald angeboten werden.

Dient die Ausbildung auch als Vorbereitung auf den Bachelor-Studiengang, zum Beispiel für Seminaristen, die eine andere Studienrichtung anstreben?
Noetzel:
Von den derzeit fünf Seminaristen werden vier die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Kirchenmusik für den Bachelor-Studiengang Kirchenmusik machen. Es kommt auch vor, dass die Ausbildung von Menschen mit bereits absolviertem Hochschulabschluss, zum Beispiel im Fach Psychologie, begonnen wird. Für Theologen, Gemeindepädagogen oder Studenten mit anderen pädagogischen Abschlüssen ist die Ausbildung meiner Meinung nach auch sehr empfehlenswert. Was hier vermittelt wird, spielt erfahrungsgemäß im späteren Berufsleben – auf Pfarrstellen oder in der Zusammenarbeit von Schule und Kirche – eine wichtige Rolle.

Setzt sich das Dozenten-Kollegium ausschließlich aus Lehrkräften der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik zusammen?
Noetzel:
Nein, ich selbst bin als hauptamtlicher Domkantor keine Lehrkraft der Hochschule. Ich vertrete seit April 2019 Oliver Burse, der voraussichtlich im September 2020 wieder die Leitung übernehmen wird. Im gesamten Kollegium sind derzeit sieben von 15 Lehrkräften, die auch an der Hochschule tätig sind.

Ist die Unterbringung zentral?
Noetzel:
Es ist möglich, sich auf einen Unterkunftsplatz im Schlesischen, Reformierten und Theologischen Convict zu bewerben.

Wie ist es mit der Finanzierung? Existieren Stipendien für zukünftige ehrenamtliche Kantoren?
Noetzel:
Die Finanzierung der Ausbildung von Mitgliedern der EKM übernimmt die Landeskirche. Die Mitgliedschaft vor Ausbildungsantritt sollte mindestens ein Jahr betragen. Anderenfalls belaufen sich die Ausbildungsgebühren auf 200 Euro monatlich. In diesem Fall kann die Landeskirche bei geringem Einkommen auf Antrag bis zu 100 Euro beisteuern.

Noch bis zum 8. August können Bewerbungen für die Aufnahmeprüfung am 23. August eingereicht werden. Alle Informationen zur Ausbildung:

www.c-ausbildung-halle.de

Praxisorientiert: Im Kirchenmusikalischen C-Seminar in Halle werden Seminaristen auf den kirchenmusikalischen Dienst in den Gemeinden vorbereitet (Symbolfoto). | Foto: epd-bild/Andrea Enderlein
Domkantor Gerhard Noetzel | Foto: Jutta Noetzel
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