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Missbrauch: Kirche und Diakonie bekennen "jahrzehntelanges Versagen"

Bischöfin Kirsten Fehrs, Amtierende Ratsvorsitzende der EKD, mit der Studie  | Foto:  epd-bild/Jens Schulze
  • Bischöfin Kirsten Fehrs, Amtierende Ratsvorsitzende der EKD, mit der Studie
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Hannover (epd) - Nach der jüngst vorgestellten Studie über das Ausmaß von Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der evangelischen Kirche haben relevante Gremien der Kirche eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Die Studie lege ein „jahrzehntelanges Versagen der evangelischen Kirche und der Diakonie auf allen Ebenen und in allen Landeskirchen offen“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der 20 evangelischen Landeskirchen und des Bundesvorstands der Diakonie.

Betroffene seien nicht gehört, Taten nicht aufgearbeitet, Täter geschützt und Verantwortung nicht übernommen worden. „Sexualisierte Gewalt gehört zur Realität unserer Kirche und unserer Diakonie. Diese Einsicht nimmt uns in die Pflicht“, heißt es in der Stellungnahme.

EKD, Landeskirchen und Diakonie formulieren darin auch Konsequenzen. Man verpflichte sich zu einheitlichen Standards der Prävention und Transparenz, einheitlichen Verfahren für kirchliche Zahlungen - die sogenannten Anerkennungsverfahren - sowie einen einheitlichen Prozess der weiteren Aufarbeitung sexualisierte Gewalt.
Konkrete Schritte sollen im Beteiligungsforum der EKD, in dem kirchliche Verantwortliche und Betroffene vertreten sind, besprochen werden. Mitte Februar werde das Gremium gemeinsam mit den Forschenden die Ergebnisse und Empfehlungen erstmals beraten, heißt es in der Stellungnahme. Die Rede ist darin von einem „klaren Maßnahmenplan“. Die Stellungnahme bekennt sich zur Beteiligung von Betroffenen.

Autor:

Katja Schmidtke

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