Antisemitische Untertöne auch in den Medien
Der verborgene Antisemitismus

- Der Historiker und Journalist Götz Aly Ende Oktober bei seinem Vortrag in der Stadt-bibliothek Magdeburg.
- Foto: Renate Wähnelt
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Da gehen wir nicht hin“, sagte der Vater dem achtjährigen Mädchen in den 1930er-Jahren, als die Kleine in einem Münchner Kaufhaus Rolltreppe fahren wollte. Das Kaufhaus gehörte einem Juden.
Es sei dieser kleine, verborgene, hinterhältige Antisemitismus, auf dem Hitler aufbauen konnte. Er war den Mitgliedern aller Parteien gemeinsam, stellt der Historiker Götz Aly fest. Die Rolltreppenepisode widerfuhr übrigens seiner Mutter, und Aly führt sie an als Beispiel, dass der Antisemitismus eben nicht nur aus den dunkelsten, stinkenden Ecken der einzelnen Nationen hervorkrieche. „Wer Antisemitismus auf die SS-Schergen und die Glatzköpfe reduziert, fühlt sich selbst frei davon. Deshalb müssen wir auf die Zwischentöne hören“, forderte der 73-Jährige.
Autor:Online-Redaktion |
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