Karfreitag
Debatte um Lockerung der Tanzverbote

Foto: pixabay.com/JanBrzezinski

Berlin (epd) - Die religionspolitischen Sprecherinnen der Bundestagsfraktionen von FDP und Grünen wünschen sich eine Abschwächung des Tanzverbots an Karfreitag. Maßstab für Maßnahmen wie ein Tanzverbot könne nur die Rücksichtnahme auf die konkrete religiöse Praxis anderer sein, sagte Lamya Kaddor von den Grünen und forderte: «Alles, was dies nicht stört, soll erlaubt sein.» Verbote von Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sollten nach Meinung Kaddors «keinen Bestand haben».

Sandra Bubendorfer-Licht von der FDP sagte: «Wir brauchen Kompromisslösungen, die Menschen sowohl die ungestörte stille Einkehr ermöglichen als auch ausgelassenes Feiern.» Die FDP-Politikerin verwies auf Hamburg, wo das Tanzverbot an Karfreitag auf die Zeit von 5 Uhr bis Mitternacht beschränkt wurde, bislang galt das Verbot von 2 Uhr am Karfreitag bis um 2 Uhr des Folgetags. Die neue Regelung sei «ein richtiger Schritt und zugleich ein tragfähiger Kompromiss für beide Seiten».

Christinnen und Christen erinnern am Karfreitag an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Karfreitag ist ein sogenannter stiller Feiertag, öffentliche Veranstaltungen mit Tanz, aber zum Beispiel auch Sportveranstaltungen sind verboten. Zuständig für die genauen Regelungen sind die Bundesländer.

Die Grünen-Politikerin Kaddor sagte, Respekt und Achtung vor stillen religiösen Feiertagen seien wichtig. Das könne aber in der pluralen Gesellschaft nicht absolut gelten. Sie plädiere daher für «eine differenzierte Betrachtung und Lockerung» der Tanzverbote.

Anders sieht das der religionspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. «Ich lehne die Forderung nach stärkeren Abschwächungen ab», sagte Lars Castellucci: «Wenn wir es irgendwann geschafft haben, dass jeder Tag ist wie der andere, werden die Menschen wieder beginnen nach Rhythmus, Einteilung, Pausen, Unterbrechungen und Struktur zu suchen.»

Thomas Rachel (CDU) von der Unionsfraktion stimmt mit dem SPD-Politiker überein. «Karfreitag ist, gerade für Protestanten, der wichtigste Feiertag im christlichen Kirchenjahr», sagte Rachel, der dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, und forderte: «Der Respekt vor diesem christlichen Feiertag sollte gewahrt werden.»

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Online-Redaktion

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