MDR-Rundfunkgottesdienst
Wellen aus Worbis

Sprechübung: Schon seit Wochen prägt der bevorstehende Jugendgottesdienst das Gemeindeleben.  | Foto: Reiner Schmalzl
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Die meisten Besucher von St. Peter und Paul in Worbis verharren spätestens beim zweiten Blick in die schlicht ausgestattete Kirche vor dem großformatigen Ölbild „Jesus und der sinkende Petrus auf dem Meer“.

Von Reiner Schmalzl

Das 1834 von Johann Peter Göttling gemalte biblische Motiv stammt ursprünglich aus der Moritzkirche Halberstadt und fand vor nunmehr 35 Jahren seinen Platz im Eichsfeld. Und wohl zu kaum einer Zeit war jene Bibelszene so hochaktuell wie heute. Vor Krieg und Hunger über das Meer flüchtende Menschen zieht es in vermeintlich sichere Gefilde. Aber auch Ängste und Verzweiflung aller Generationen rund um die Corona-Pandemie lassen sich mit dem Matthäus-Evangelium verbinden.

Zum Rundfunkgottesdienst des MDR am 6. Februar, dem 4. Sonntag nach Epiphanias, wollen sich junge Christen einmal ganz intensiv und aus ihrer Sichtweise Jesus und dem sinkenden Petrus nähern. „Für mich ist es etwas Besonderes, weil ich mit anderen Menschen etwas teilen kann“, freut sich Sina Wesenberg auf die Auseinandersetzung mit dem spannenden Thema während eines live im Radio übertragenen Gottesdienstes. Die 14-Jährige hat sich mit Leoni Schulz als weiterer Konfirmandin sowie Lektorin Evelyn Lach unter anderem auf die Predigt vorbereitet.

Schon seit Wochen prägt der bevorstehende Jugendgottesdienst das Gemeindeleben. „Er gibt den Konfirmanden Selbstvertrauen, Zusammenhalt, Identifizierung mit der Gemeinde und dem Glauben, in welcher Art auch immer“, betont die vor Begeisterung und Vorfreude strahlende Lektorin. Andererseits nehme die Gemeinde Anteil an den Aktivitäten der Konfirmanden und begleite die jungen Gemeindemitglieder, so Evelyn Lach. Die jungen Leute plagen in diesen unsicheren und bewegten Zeiten allerhand Fragen: „Wie wird wohl unsere Konfirmation, und was kommt danach?“, so Leoni. Und Sina ergänzt: „Was kommt nach der Schule? Bin ich gut genug für meine Träume?“

Pfarrer Peter-Michael Schmudde, der immer wieder für neue Ideen offen ist und auch manche Experimente wagt, ist stolz auf so viel Schwung durch die jungen Christen im Kirchspiel Worbis. Vor allem auf die Tatsache, dass die Kirchengemeinde in der tiefsten evangelischen Diaspora im Eichsfeld nun schon zum dritten Mal seit 2017 Gastgeber eines Rundfunkgottesdienstes sein darf. Bewährt hätten sich die mit Beginn der Corona-Pandemie gestalteten Hörgottesdienste, die über WhatsApp-Gruppen zu Gemeindemitgliedern kamen. Dabei hätten besonders Konfirmanden oft Lesedienste übernommen, erinnert der Pfarrer.

Für den musikalischen Rahmen des Radiogottesdienstes zeichnet insbesondere Johannes Schmidt verantwortlich. Der erst 20-Jährige ist bereits Kantor in St. Martin in Heiligenstadt und leitet die evangelischen Chöre des Eichsfeldes. Er spielt nicht nur die Orgel, sondern sorgt auch mit einer kleinen Band für besondere Akzente während des Gottesdienstes. Mit „In den Wellen und den Winden kommst du allzu leicht in Not. Hast du einen guten Lotsen? Holst du ihn zu dir ins Boot?“, verrät Johannes Schmidt schon einmal einen Liedvers.

Hintergrund
Die Kirche St. Peter und Paul in Worbis besteht in diesem Jahr 175 Jahre. Das Gotteshaus war 1847 auf einem ehemaligen Schafstall errichtet worden. Ein Jahr zuvor hatte der preußische Staat das zum Rentamt gehörige sogenannte Fruchtschütt-Gebäude der evangelischen Gemeinde geschenkt. Heute zählen neben Worbis die Kirchengemeinden Kaltohmfeld, Wintzingerode und Kirchohmfeld zum Pfarrbereich.

Die Rundfunkgottesdienste überträgt MDR KULTUR jeden Sonntag ab 10 Uhr. Der Gottesdienst aus Worbis am 6. Februar steht online zum Mit- und Nachhören zur Verfügung:

cutt.ly/godi-mdr 

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