Kirchenkreis Gera
Die Kirchenretter von Leumnitz

Engagiert für St. Peter: Gisela Schlosser (v.l.) und Monika Kätzel wollen die Dorfkirche wieder neu beleben. | Foto:  Wolfgang Hesse
  • Engagiert für St. Peter: Gisela Schlosser (v.l.) und Monika Kätzel wollen die Dorfkirche wieder neu beleben.
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Leumnitz gehört zur Stadt Gera und hat dennoch seinen dörflichen Charakter behalten. Neben einigen Neubauten und Eigenheimen dominieren ehemalige Bauerngehöfte und ländliches Flair.

Wolfgang Hesse

Mitten im Ortskern steht die kleine Dorfkirche St. Peter. Sie geht auf eine Kapelle im alt-romanischen Stil aus dem 13. Jahrhundert zurück. Die Apsis mit Ostfenstern ist über die Jahrhunderte erhalten geblieben und bildet mit Chorraum und Altar das sakrale Zentrum der Kirche – ein historischer Schatz, der einzigartig ist in der Region.

„Die Stadtkirchengemeinde Gera hatte mit sechs Kirchen ein dauerhaft personelles und auf Grund der Kirchengebäude auch ein finanzielles Problem“, erklärt der Gemeinderatsvorsitzende Albert Zetzsche. Darum habe man Anfang vergangenen Jahres im Gemeindekirchenrat beschlossen, sich von zwei Kirchen zu trennen. Dazu gehörte auch die Kirche St. Peter in Leumnitz.

Die Bewohner traf diese Nachricht nicht unvorbereitet, waren doch Informationen dazu über den Gemeindekirchenrat bereits in der Gemeinde bekannt. „Junge Leute aus dem Ort, darunter der heutige Schatzmeister Marc-Manuel Moritz, wollten ihre Dorfkirche retten und bekundeten bereits 2022 Interesse an einem Trägerverein“, erinnert sich Vereinsmitglied Monika Kätzel.

Im Mai 2023 entstand der Kultur und Heimatverein Leumnitz, kurz "KuHL". „Das große Interesse und das Engagement haben gezeigt: Wir sind motiviert, unser Leumnitz aktiv zu gestalten“, berichtet Gisela Schlosser. Sie ist zweite Vorsitzende im Verein, in dem sich inzwischen 24 Bürger, unabhängig ihrer Kirchenzugehörigkeit, organisieren. „Viele Mitglieder sind handwerklich begabt und bringen sich gern ehrenamtlich ein“, so Schlosser.

2023 sei viel geschafft worden, bestätigt Monika Kätzel. „Wir haben den Kirchhof in Ordnung gebracht. Durch einige Veranstaltungen in und um die Kirche konnten Mittel für die Erhaltung gesammelt werden, denn einige Renovierungsarbeiten stehen dringend an.“ Mindestens einmal im Monat wird hier auch Gottesdienst gefeiert. Seit geraumer Zeit konnte dafür Pfarrer i. R. Gernot Friedrich gewonnen werden.


„Die Stadtkirchengemeinde Gera hatte mit sechs Kirchen ein dauerhaft personelles und auf Grund der Kirchengebäude auch ein finanzielles Problem“

Im Januar 2024 mündeten die Bemühungen in einen Nutzungsvertrag zwischen der Stadtkirchengemeinde Gera und dem Leumnitzer Verein für die nächsten zehn Jahre. Denkmalpflege, Denkmalschutz und Förderung von Kunst und Kultur, so lauten die Schwerpunkte. Das Hauptaugenmerk liegt dabei in der Belebung der Kirche, unter anderem durch kulturelle Veranstaltungen.

Gleichwohl soll die Kirche ein Ort für Gottesdienste und kirchliche Feste bleiben. Altar und Glocken sind den christlichen Anlässen vorbehalten. Die Turmuhr und die Orgel bleiben in der Obhut der Stadtkirchengemeinde Gera. Albert Zetzsche vom Gemeindekirchenrat freut sich, dass Menschen, auch ohne feste Bindung zur Kirche, ihr Kirchengebäude als Mittelpunkt ihres Dorfes, als Teil ihres Zuhauses empfinden und sich dafür auch nach Kräften engagieren. Das gehöre zu einem "realen Wunder unserer Zeit", meint er. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, wie man Menschen und die lokalen Vereine des Ortes zusammenbringen kann.

Zu verdanken sei das insbesondere auch Marc-Manuel Moritz, sind Monika Kätzel und Gisela Schlosser überzeugt. Er verstehe es, durch seine Fähigkeiten und sein Engagement, die Leute zu motivieren und mitzureißen.

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Online-Redaktion

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