Dialogkonferenz zu Ehren Hermann Cohens
Coswig ehrt jüdischen Philosophen

- Foto aus "Kant-Studien – Philosophische Zeitschrift" (1912):
Hermann Cohen um 1904. - Foto: Foto: C. J. v. Duhren
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Coswig ehrt am 27. Juni den hier in der Elbestadt geborenen Philosophen Hermann Cohen (1842–1918) mit einer Dialogkonferenz. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der Cohen-Gesellschaft Coswig.
Von Uwe Kraus
Die öffentliche Veranstaltung bietet ein einzigartiges Forum für den interdisziplinären Austausch über das philosophische und kulturelle Erbe des bedeutenden jüdisch-deutschen Denkers. Schwerpunkte der Konferenz sind aktuelle Forschungen über Cohens Vermittlung im jüdisch-christlichen Dialog, zu seiner Sicht auf das Verhältnis von Religion und Ethik sowie zur Relevanz des Denkens der von Cohen angeführten Marburger Schule der Philosophie für die Gegenwart.
Die Konferenz wird organisiert von der Cohen-Gesellschaft Coswig (Anhalt) in Kooperation mit der wissenschaftlichen Hermann Cohen Gesellschaft, die ihren Sitz in Frankfurt am Main hat. Zu den Referenten zählen unter anderem renommierte Wissenschaftler wie Hartwig Wiedebach, Gründungsmitglied der Hermann Cohen Gesellschaft und ehemaliger Leiter des Hermann-Cohen-Archivs an der Universität Zürich, sowie Christian Wiese, Präsident der Hermann Cohen Gesellschaft und Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Universität Frankfurt am Main.
Hermann Cohen wurde am 4. Juli 1842 in Coswig geboren. Seine Eltern waren der jüdische Kantor und Lehrer Gerson Cohen und seine Ehefrau Friederike. Nach Schulbesuch in Dessau und Breslau studierte er ab 1861 in Breslau, später in Berlin jüdische Religion, Altertumswissenschaften und Philosophie. 1865 promovierte er in Halle. Sein weiterer Berufsweg war von der Auseinandersetzung mit der Philosophie Immanuel Kants geprägt. Ab 1876 war Cohen Professor für Philosophie in Marburg, wo er die Marburger Schule des Neukantianismus begründete und bis zu seiner Emeritierung 1912 wirkte. Hermann Cohen starb am 4. April 1918 in Berlin und wurde dort beerdigt.
Die Dialogkonferenz wird gefördert durch die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt. Der Eintritt ist frei.
Ort: Rathaus, Am Markt 1, 9.30 Uhr. Anmeldung bis 20. Juni bei Hans-Jörg Willer, E-Mail privat@dr-willer.de
Autor:Online-Redaktion |
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