Abschuss von Kamelen
Somalier rufen Australien zum Verzicht auf

Kamele im Outback | Foto: Mark Marathon, https://commons.wikimedia.org
  • Kamele im Outback
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Genf/Mogadischu (epd) - Aufgebrachte Somalier haben Australiens Regierung über Twitter aufgefordert, auf die geplante Tötung von  geschätzt 10.000 Kamelen zu verzichten. Die Tiere sollten stattdessen
nach Somalia gebracht werden, forderten Dutzende Nutzer desKurznachrichtendienstes. In Somalia hat die Kamelzucht eine Jahrhunderte alte Tradition. Im von den schweren Waldbränden

betroffenen Bundesstaat Südaustralien hatten Behörden einer vonAborigenees bewohnten Region angekündigt, Kamele und andere Tiere zu
töten, die zunehmend die schwindenden Wasservorräte in Siedlungsgebieten heimsuchten.

Dies gefährde die Wasserversorgung, Bewohner und die Infrastrukturder Siedlungen, hieß es in der Erklärung. Für die Tötung der Kamele
sollen den Behörden zufolge ab Mittwoch Scharfschützen in
Hubschraubern eingesetzt werden. Nach Schätzungen des WWF sind seit
Ausbruch der Waldbrände mehr als eine Milliarde Tiere in den Flammen
ums Leben gekommen.

In Somalia sind Kamele kulturell bedeutsam. Es gibt sogarGedichte, die die Schönheit der Tiere thematisieren. Der Vorsitzende
des Kamelzüchterverbandes in Somaliland, Mustafe Cali Deeq, sagte der
BBC, einzig Menschen besäßen für Somalier einen höheren Wert.
Traditionell wird der Reichtum eines Somaliers daran abgelesen,
wieviele Kamele er besitzt.

In Australien wurden Kamele dagegen erst nach der Kolonisierungdurch die Briten eingeführt. Unklar ist dagegen, ob sie aus der
damals ebenfalls britischen Kolonie Somaliland nach Australien  verschifft wurden. Manche Somalier behaupten dies.

Autor:

Mirjam Petermann

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