Abendmahlsfrage
Keine Entscheidung aus Rom

Die katholischen deutschen Bischöfe sollen auf Wunsch des Papstes ihren Streit über die Öffnung der Kommunion für evangelische Ehepartner selbst beilegen.
Franziskus habe sie aufgefordert, »im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung zu finden«, teilten Vatikan und Deutsche Bischofskonferenz nach Beratungen in der vergangenen Woche in Rom mit.
Der Papst würdige das ökumenische Engagement der deutschen Bischöfe, erklärte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, nach dem Gespräch, an dem unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki teilnahmen. Hintergrund ist der Streit um die im Februar mehrheitlich von der Bischofskonferenz beschlossene pastorale Handreichung für das Abendmahl von Ehepaaren unterschiedlicher Konfession. Sieben Bischöfe wandten sich daraufhin unter Woelkis Führung mit einem Brief an den Vatikan.
Für den katholischen Theologieprofessor Michael Seewald hat die Ablehnung einer Entscheidung durch den Papst gezeigt, dass er dem Ansinnen der sieben konservativen Bischöfe nach einem Stopp der Handreichung letztlich nicht stattgebe: »Ganz offenbar folgt Rom nicht der Argumentation der sieben Bischöfe, die sagen, dass es hier um Fragen von Glaube und Einheit gehe, also um ganz zentrale Dinge«, sagte er gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Entscheidend sei, dass der Papst den »pastoralen Spielraum, den die Mehrheitsfraktion in der Bischofskonferenz eröffnen will, nicht geschlossen hat«.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will sich zunächst in Gesprächen ein genaueres Bild über den Stand der Diskussion machen. »Wir freuen uns aber schon heute über die erneut deutlich gewordene Anerkennung für den ökumenischen Fortschritt in Deutschland«, sagte ein Sprecher.
(GKZ/epd)

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Online-Redaktion

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