Tempolimit
Gerne langsamer

Foto: pixabay.de/Gerd Altmann

Die evangelischen Landeskirchen stehen einem Tempolimit für kirchliche Dienstfahrten positiv gegenüber, wie eine Idea-Umfrage ergab, an der sich 14 der 20 Gliedkirchen beteiligten. So äußerte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Tempolimitbeschluss sei gefasst worden, um zu zeigen, dass die Kirche mit gutem Beispiel vorangehen wolle. Er betonte, Selbstverpflichtungen seien wichtig, „aber man wird realistischerweise sehen müssen, dass die entscheidenden CO₂-Reduktionen nur durch verbindliche politische Rahmenbedingungen erreicht werden können.“

Ähnlich äußerte sich die Pressesprecherin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Anja Berens: „Eine Selbstverpflichtung kann nur ein Anstoß sein." Es gelte vielmehr auf ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen hinzuwirken. Man werde die Empfehlungen in der Abwägung mit anderen Maßnahmen diskutieren.

Kritisch sieht den Beschluss der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel: "Dass wir jetzt aber nur davon reden statt darüber, wie wir gemeinsam effektiv das Klima schützen, geht völlig am Problem der drohenden Klimakatastrophe vorbei.“ Auch der Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen, Wolfram Scharenberg, erläuterte, die Empfehlung ziehe keinerlei rechtliche Bindung nach sich. Man kommuniziere sie allerdings selbstverständlich im landeskirchlichen Umfeld. Ähnliches erklärte das Johannes Killyen, Pressesprecher der Evangelischen Landeskirche Anhalts, wo es weitergehende Empfehlungen nicht geben soll. In der Bremischen Evangelischen Kirche wird es ebenfalls kein bindendes Tempolimit geben, wie die Pressesprecherin Sabine Hatscher mitteilte. Das sei aufgrund der hohen Autonomie der Gemeinden nicht möglich.


"Dass wir nur davon reden, wie wir das Klima schützen, geht völlig am Problem vorbei“

Als guter Impuls, um Klimaschutzmaßnahmen weiter voranzutreiben, wurde der Synodenbeschluss in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig sowie der Evangelischen Landeskirche in Württemberg aufgenommen. In Württemberg gelte für Dienstfahrten bereits ein klarer Kodex: In der Regel seien öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die Evangelische Landeskirche in Baden wird ebenfalls weiterhin ihren bereits beschlossenen Kurs in Richtung Klimaneutralität verfolgen und die neue Empfehlung der EKD darin berücksichtigen. Man trage die Entscheidung mit, sagte Pressesprecher Daniel Meier. Auch die sächsische Landeskirche unterstützt die Bemühungen, die geeignet seien zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen. „Eine Möglichkeit kann ein Tempolimit sein“, erklärte Pressesprecherin Tabea Köbsch. Man sehe einer Ausgestaltung der EKD-Kampagne nun entgegen.

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, erklärte, eine freiwillige Selbstverpflichtung der rund 20 000 Mitarbeiter der EKHN zum Tempolimit sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Kirche am Thema Klimaschutz dranbleibe. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Evangelisch-reformierte Kirche sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg verwiesen auf die Landessynoden, um eine verbindliche Antwort geben zu können.(

idea)

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Online-Redaktion

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