IM ANFANG WAR DIE LIEBE
Allerlei von meinen Texten
Im Anfang
Im Anfang war das Wort,
sagt Johannes.
Im Anfang war die Tat,
sagt Goethe.
Im Anfang war der Rhythmus,
sagt von Bülow.
Ich sage:
Im Anfang war die Liebe!
Unser Leben
Unser Leben ist ein Weg.
Brücke, Seil, Geländer, Steg
sei Du, Herr, mir durch die Zeit,
bis das Herz für Dich bereit.
Unser Leben ist ein Klang,
klinget hell und klinget bang.
Lass getrost mich auf Dich blicken.
Du, Herr, wirst mich ganz erquicken!
Heimkehr
Ich bin heimgekehrt in ein
altes Haus. Vordem kannte ich es nicht.
Keiner meiner Vorfahren hat es je
gekannt. Keiner schrie hier seinen
ersten Schrei, noch hauchten Vater
und Mutter hier ihr Leben aus.
Ein Heiler, begabt mit allerlei Kräften.
hielt hier einst Hofstaat, half manchem.
In Scharen suchten sie ihn auf.
Und doch bin ich angekommen, zu Hause,
spüre ich den guten Geist dieses Ortes.
Er sagt: Willkommen! Salve! sei gegrüßt,
solange du hier gehst ein und aus, wie
andere vor dir durch die Zeit.
Willkommen. Sei gegrüßt.
Die Straße
Ich bin die Straße gegangen,
die zur Unendlichkeit führt.
Ich weiß jetzt, dass es nicht
schwer ist, sie zu gehen.
Nur darf man, Freund nicht
allein sein. Und sich fest an
die Hand fassen ist besser noch.
Als eines Tages
mein Fundament zerriss, als die
Festen meiner bisherigen Welt,
-sie schienen mir sicher- bebten,
und alles in Aufruhr geriet, da war
nichts mehr wie zuvor.
Seitdem lebe ich auf einem
Papierdrachen, vom Hauch
SEINES Atems sanft bewegt.
Gegen Ende
Nimm wahr
die Bewegung des Zeigers,
das Fließen des Flusses,
den Schlag deines Herzens.
Schau
aus das Fallen der Blätter,
den Glanz letzter Rose,
die Furche des Winters.
Bedenke
das Grab deiner Mutter;
einst war sie wie du,
und du wirst wie sie.
Und hoffe mit mir,
dass Tod muss sich beugen,
dass aufbricht dein Grab,
dass ewige Freude!
Autor:Martin Steiger |
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