Auf ein Wort
Machen, nicht nur wollen

Oberkirchenrat Matthias Kopischke  | Foto: Landes-kirche Anhalts
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Immer wieder höre ich den Satz: „Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft.“ So oder ähnlich wird in der Politik, aber auch in unserer Kirche der Sorge um den Nachwuchs Ausdruck verliehen.

Von Matthias Kopischke

Es ist eine Binsenweisheit, dass Kinder und Jugendliche in der Pandemie besonders benachteiligt sind. Und während über Masken- und Impfpflichten gestritten wird, rücken zum Glück nicht nur bei Psychologen und Soziologen die nachfolgenden Generationen mehr in den Blick. Junge Menschen haben in den zurückliegenden Monaten mit erstaunlicher Solidarität alles über sich ergehen lassen, was auch uns Erwachsene beschäftigt hat. Doch sie haben schwerer an dieser Last zu tragen, weil sie entwicklungsbedingt noch nicht die Reife von Erwachsenen haben. Zudem werden sie durch die teils massiven Einschränkungen in den Kontakten mit Gleichaltrigen, durch fehlende Gruppenerlebnisse und das Wegbrechen eines geregelten Alltags in Kita, Schule oder Studium in ihrer sozialen Entwicklung behindert. Dies wird – da ist sich die Wissenschaft einig – noch weitere Nachwirkungen haben.

Diese Situation trifft und betrifft mich als ehemaligen Landesjugendpfarrer Anhalts und jetzigen Bildungsdezernenten in besonderer Weise. Was bedeutet sie für uns alle, die wir uns für die Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verantwortlich fühlen?


"Alles, was stattfinden kann, soll stattfinden"

Glücklicherweise ist die Arbeit mit ihnen in begrenztem Rahmen wieder möglich. Das Credo lautet: Alles, was stattfinden kann, soll stattfinden. Die dafür zuständigen Kolleginnen und Kollegen tun alles, um Begegnungen im verantwortbaren Rahmen zu ermöglichen, das Normale wieder zuzulassen – Austausch, Spiel und Spaß. Dafür sind Kreativität und Einfühlungsvermögen gefragt. Es müssen Ängste abgebaut und Mitbestimmung und Verantwortung neu eingeübt werden. Glaube muss in der Gemeinschaft erlebt werden, um daraus Hoffnung und Kraft zu schöpfen.

Wir müssen also einfach machen und nicht nur wollen! Es gibt eine Reihe neuer Ideen in der Kinder- und Jugendarbeit unserer Landeskirche, etwa einen landeskirchlichen Kinder- und Jugendtag, der gemeinsam von Mitarbeitenden aus der Kirchenmusik sowie der Kinder- und Jugendarbeit vorbereitet wird. Das stärkt die Gemeinschaft. Ich bin sehr dankbar dafür, dass es in unserer Landeskirche so viele engagierte Mitarbeitende gibt, die in dieser oft auch persönlich herausfordernden Zeit die jungen Menschen im Blick haben und ihnen auf kreative Weise die Kraft, Mut und Hoffnung stiftenden Facetten des Evangeliums nahebringen. So erleben alle gemeinsam die Stärke unseres Glaubens und der damit verbundenen Gemeinschaft.

Der Autor leitet das Dezernat Bildung, Kirchenmusik und Gemeindedienste der Landeskirche Anhalts.

Autor:

Online-Redaktion

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